Tibet, das Dach der Welt

Seit fast drei Wochen bewegen wir uns zwischen 3.700 bis zu stolzen 5.200 Höhenmetern und erkunden das Dach der Welt. An die dünne Luft Tibets haben wir uns bestens gewöhnt, dennoch raubt uns der Anblick auf so manchen 8.000er immer wieder den Atem. Unglaublich, dieses Land!

Mt. Everest

Foto: Mount Everest

Türkisfarbene, heilige Seen, Sanddünen vor schneebedeckten Bergen, wehende Gebetsfahnen im strahlendblauen Himmel, Bergdörfer, Nomadenfamilien, Pferdekutschen, Yakherden, Esel-, Schaf- und Ziegenherden, tibetische Reiseführer, die versuchen Kommission von uns abzuknöpfen, so dass wir uns nach einem ordentlichen Knall mittlerweile über den zweiten Reiseführer freuen. Menschen, deren Gesichter von der Höhensonne und vom harten Alltag gezeichnet sind. Das ist Tibet! So gefällt es uns (fast immer)!

Die Höhepunkte waren bisher das Mt. Everest Basislager mit einem wolkenfreien Blick auf den höchsten Berg der Welt sowie der 5.200 Meter hohe Pang-La-Pass, von dem man vier Berge erspähen kann, die höher als 8.000 Meter in den Himmel ragen.

Pass mit Blick auf 5 8000er

Foto: Blick vom 5.200 Meter hohen Pang-La-Pass auf vier 8000 Meter hohe Berge

Für alle Steinböcke und Bergziegen die vier Berge herangezoomt von Osten nach Westen:

Makalu

Foto: Mt. Makalu (8463m)

Mt. Everest und Mt. Lhotse

Foto: Mt. Qomolangma/Mt. Everest (8844m),
links dahinter die Spitze des Mt. Lhotse (8516m)

Mt. Cho Oyu

Foto: Mt. Cho Oyu (8201m)

Wenn man dann den Pass wieder verlässt, zeigt sich einem der fünfte 8000er – der Mt. XiXiaBangMa:

XiXiaBangMa

Foto: Mt. XiXiaBangMa (8012m)

Dieses Bild ist ebenfall beim Verlassen des Passes entstanden. Allerdings wissen wir den Namen des Berges nicht mehr. Kann uns bitte einer unserer Leser weiterhelfen? Adi, du vielleicht?

Tibet

Hier eine Bildergalerie vom Dach der Welt und seinen Menschen:

[mygal=2010best-of-tibet]

(Ursprünglich veröffentlicht am 07. Oktober 2010 02:19)

Kauft sich China die Welt?

Zugegeben, China zu besuchen war etwas ganz besonderes und ist jedem zu empfehlen, der einmal die Chance hat das „Reich der Mitte“ zu sehen. Das Reisen ist dort nicht immer einfach, einige Male standen wir auf dem Flugplatz und wussten nicht wohin. Hat man sich vorher den Namen des Hotels nicht auf chinesisch aufschreiben lassen, war man aufgeschmissen (China Tipps anschauen!). Doch was man sieht, das entschädigt: Terrakotta-Armee, chinesische Mauer oder die Verbotene Stadt von Peking. Tibet zählen wir mal nicht zu China.

Doch etwas unheimlich ist es schon: Ein Überwachungsstaat wie er im Buche steht, hatte ich ja am eigenen Leibe erfahren dürfen. Unheimlich ist es auch, was China nun weltweit so treibt: Kauft China die Welt auf? Der Kampf um die Seltenen Erden, Erdöl und das Know-How der westlichen Firmen und der Technologie zeigen, dass China mächtiger als die USA ist und die wirtschafliche Macht Nr. 1 ist.

panda

Foto: „Wenn ich groß bin, dann regiere ich die Welt!“

Doch was die Chinesen treiben, ist doch irgendwie unheimlich. Da wird die Stadt Kangbashi „New Ordos“ (Wikipedia) mitten in der Wüste der Inneren Mongolei. Eine Geisterstadt für 1 Mio. Menschen. Soviele Menschen könnten hier schon leben, doch effektiv sind es nur 30.000. Man baut, um die Wirtschaft anzukurbeln, alle Wohnungen sind verkauft, damit man das Geld sicher angelegt hat. Dabei haben wir selbst einige Millionenstädte in China gesehen, an deren Namen ich mich schon gar nicht mehr erinnern kann – China hat irgendwie an die 100 Millionenstädte… Auf jeden Fall waren diese Städte voll, aber so richtig.

Daher erklärt sich aber auch, dass die wirtschaftliche Kraft da sein muß, wohl auch historisch gewachsen. Firmen wie Saab, Volvo oder Medion (zu 50%) gehören den Chinesen. Eigentlich auf allen Kontinenten haben sich die Mächtigen von China eingekauft. Letztens hat bei uns eine italienische Pizzera zu gemacht, heute ist dort ein China-Restaurant. Aber wir wissen ja, das Italien nicht mehr das ist, was es einmal war…. lol

Wer sich übrigens für die Wirtschaft von China interessiert, dem seien zwei Bücher an die Hand gelegt: „Angst vor China“ von Frank Sieren und „Die Gewinner der Krise – was der Westen von China lernen kann“ von Felix Lee. Beide haben bemerkt, wie mächtig China ist. Beide sind echte Experten wenn es um die chinesiche Wirtschaft geht. Ein Deutscher, der in Shanghai lebt und ein Chinese, der in Berlin u.a. für die Taz schreibt.

Selbst auf den Leihfahrräderin geben sie den Ton an: „Diese Richtung fahren!“:

fahrrad

In diesem Sinne: „Ni Hao“!

Mit Cebu Pacific auf die Philippinen

„Fahre niemals mit der Fähre und fliege auch nicht auf den Philippinen!“, das dachte ich zumindest nach unserem Entschluß unsere Weltreise auf den Philippinen beim Tauchen ausklingen zu lassen. Ich hatte überfüllte und anschließend unter gegangene Fähren im Kopf – und Flieger, die von Piraten gekidnappt wurden. So war es dann doch nicht, wir haben gleich vier Flüge mit Cebu Air überlebt und auf den hoch modernen Fähren, die nicht überfüllt war, gab es sogar Videofilme und kostenloses WIFI-Internet. Puh, alles noch einmal gut gegangen.

Als letzten Teil unserer Serie der Flugtests schreiben wir heute über Cebu Pacific Air, eine Billigfluglinie mit Heimatflugplatz Manila.

Die Fluglinie betreibt eine junge Flotte mit 10 Airbus A319, 14 A320 und 8 ATR-Maschinen. Trotzdem steht die Fluglinie auf der schwarzen Liste der EU und darf nicht einfliegen. Begründet wird dies mit der Aufsicht der in den Philippinen zugelassenen Luftfahrtverkehrsunternehmen – diese scheint nicht in der Lage zu sein, Sicherheitsmängel zu beheben.

Naja, tatsächlich wird die Airline aber in einem Zug mit den Billigfluglinien Air Asia und Tiger Airways genannt und gilt mit einem guten Management als sichere Empfehlung. So auch von uns: Wir fühlten uns sicher und kamen gut ans Ziel.

Cebu Streckennetz

1) Buchung bei Cebu Pacific

Auf der Suche nach einer günstigen Möglichkeit von Ho Chi Minh nach Manila zu fliegen, bot die Cebu den besten Preis:

1) Ho Chi Minh nach Manila und Weiterflug nach Cebu: 569 EUR für 2 Personen

2) Cebu über Manila nach Bangkok: 240 EUR für 2 Personen

Summa Summarum also knapp 400 EUR pro Person inklusive Sitzplatzreservierung und Kreditkartengebühren.

cebu

Die Buchung als elektronisches Ticket ging schnell über die offizielle Webseite, Zahlung per Kreditkarte und Bestätigung per Email.

2) Checkin bei Cebu Pacific

Der 1.Flug von Vietnam aus startete spät um 1 Uhr nachts, um 7:45 Uhr waren wir dann auf Cebu Islands. Durch diese frühe Zeit war der Flieger nicht ausgebucht und wir mussten beim Checkin-In nicht warten. Doch die 15 Kg Freigepäck pro Person stellten unsere Packkünste etwas auf die Probe, alles Schwere also in die Tagesrucksäcke… Der nette Herr am Schalter meinte aber, dass wir sogar noch einen Kilo umpacken könnten. Die Mädels auf den Philippinen waren ebenfalls sehr nett und geduldig. Es dauerte es etwas, denn wir mussten noch unsere Flugdaten von Thailand nach Deutschland hinterlegen. Doch wo waren nur unsere Flugunterlagen?

checkin

 

3) Flugzeuge von Cebu Pacific

Wir flogen mit neuen Airbus A 319 und A 320. Die Maschinen waren schnörkellos, ohne Bildschirme und stehen erst vier Jahre im Dienst. Der Sitzabstand war ordentlich, zweimal saßen wir in der Exit-Row. Fand ich ganz toll und war auch so gebucht, bis ich merkte, dass wie diese Sitze nicht nach hinten kippen konnten. Gute Nacht, selbst Schuld!

cebu

Hier fliegt man in Flip-Flops…

IMG 0943

4) Service an Bord von Cebu Pacific

Als Billigfluglinie gibts nichts zu essen oder trinken, dafür eine hübsche Sicherheitseinweisung. Angeblich tanzen die Damen auf ausgewählten Strecken zur Einweisung.

cebu Stewardess

5) Pünktlichkeit, Gepäck, etc. bei Cebu Pacific

Bei Wikipedia liest man, dass die Airline nur 68,7% Pünktlichkeit im Januar 2009 aufweisen konnte – das ist typisch philippinisch! Man verbesserte sich dann auf 91,7% im September 2010. Bei uns gabs nur ein wenig Verspätung, nicht der Rede wert.

Fazit

Schnörkellos und recht günstig, das ist Cebu Pacific. Man braucht nicht viel zu erwarten, doch die Getränke und Snacks sind recht günstig- Wer also vom asiatischen Essen noch nicht genug hat, kann hier günstig speisen.

Auf den Spuren Ho Chi Minh’s

Was wissen wir über den Vietnam? Ein beliebtes Urlaubsland in Südostasien, ein vernichtender Vietnamkrieg und ein Mann namens Ho Chi Minh. Entweder hatten wir dieses Kapitel in der Schule nicht oder ich habe es verpasst. Wer war dieser Ho Chi Minh? In den Tagen in denen wir in diesem Land waren, begegnete uns Ho Chi Minh überall. Er ziert die Vorderseite der Geldscheine, in den Wohnhäusern hängen Bilder an der Wand und Statuen wohin man blickt und letztendlich heißt Saigon nun Ho Chi Minh City. War dieser Ho Chi Minh nun ein „Guter“ oder ein „Schlechter“?

Foto: Ho Chi Minh als Souvenir?

Ho Chi Minh

Fakt ist, dass Vietnam heute ein sozialister Einparteienstaat ist und dass dieses Politbüro ihn anscheinend mag. Ho Chi Minh wurde 1955 Präsident der Demokratischen Republik Vietnams im Norden des Landes, sein Leben widmete er der Wiedervereinigung des Landes, welches in drei Teile gespalten war. Zur Zeit seiner Geburt herrschten die Franzosen über Vietnam, welches zusammen mit Laos und Kambodscha noch Indochina hieß. Schon mit 21 Jahren erkannte Ho Chi Minh, dass die Kolonien der „Kopf der Schlange des Kapitalismus“ seien. Er ging ins Ausland und lebte in Paris, Moskau und Peking mit kommunistischen Freunden zusammen. Erst 20 Jahre später kehrte er zurück, um die „Unabhängige Liga von Vietnam“ zu gründen. Er wurde Präsident des Nordens, erlebte aber die Wiedervereinigung fünf Jahre später nicht mehr.

Zwischenzeitlich kämpfte er gegen die Franzosen, die Japaner und die Amerikaner für die Freiheit seines Heimatlandes. Ein Heimatkämpfer also? Der Che Guevara von Vietnam? Der Vater des heutigen modernen Vietnams? Ho Chi Minh war Präsident des Nordens, der Süden war Allierter des Westens.

Foto: Ho Chi Minh an einer Schulwand

Schule

Tatsächlich hinterließ er einige gute Ansichten. „Der Wald ist unser Gold.“ wirkt heute noch nach und angeblich entstehen jährlich neue Gesetze zum Erhalt des Waldes in Vietnam. Ach ja, sagte ich schon, dass Vietnam ein Einparteienstaat ist? Ich glaube schon. Sagte ich auch, dass die Korruption fester Bestandteil des täglichen Lebens ist und Vietnam sehr weit oben steht auf der Liste der korruptesten Staaten (nach Transparency International)?

Foto: Kommunistenmütze an einem Checkpoint

Kommunistenmütze

Ebenso wollte er kein Mausoleum, sondern sein eingeäscherter Körper sollte gleichermaßen im Norden, Zentralvietnam und im Süden verstreut werden. Für die Kosten eines Mausoleum, sollte man lieber eine neue Schule bauen. Das Politbüro hat sich dagegen entschieden und ihm in Hanoi ein riesiges Mausoleum gewidmet.

Unser Besuch im Ho Chi Minh Mausoleum in Ha Noi

Während wir Mao Zedong in Peking „boykottierten“, sind wir heute froh, den einbalsamierten Ho Chi Minh gesehen zu haben. Denn dies ist ein ganz besonderes Erlebnis mit Gänsehauteffekt. Ohne Rucksack, Kamera und nach etlichen Kontrollen durften wir das Mausoleum betreten. Wir mussten anstehen und warten bis sich weitere vier Besucher zu uns gesellten. Dann wurden wir in das „Heiligste“ Vietnams geführt, vorneweg ein in weiß herausgeputzter Soldat, hinter uns ebenfalls einer. Stehenbleiben verboten, Hände hängen frei nach unten. Ich wurde kurz vor dem Eingang noch einmal ermahnt meine Hände nicht zu verschränken, meine Taschen wurden kontrolliert, doch mein ausgeschaltetes Handy durfte mit. Fotos und Videos verboten!

Wir kamen in einen gedimmten Saal mit neun Wachen, ernst und geradeaus schauend. In der Mitte in einem wohl temperiertem Glaskasten liegt Herr Ho Chi Minh, als würde er gerade sein Mittagsschläfchen halten. Seine Hände gefaltet. Die Russen haben damals ganze Arbeit geleistet, sie kennen sich mit dem Einbalsamieren von Staatsoberhäuptern aus. Ich war der letzte in unserer Gefolgschaft, blieb auf Höhe des Gesichts stehen, wurde aber sofort von hinten weiter gedrückt. In 30 Sekunden sind wir wieder draußen. Wir sechs schauen uns verdutzt an. Welch ein stilles Erlebnis, wir schütteln die Köpfe. Wow – nochmal? Nein, das wäre dann doch zuviel Huldigung auf einmal.

mausoleum-ho-chi-minh

Kritik an Ho Chi Minh’s Handeln und Leben

1969 verstarb Ho Chi Minh. Und was machten die Amis? Sie versprachen Friedensgespräche. Wie wir wissen endete der Amerika-Krieg (so nennen ihn die Vietnamesen) erst 1975.

Öffentliche Kritik an der Person Ho Chi Minh findet man nur schwer. Facebook ist zeitweise nicht erreichbar im Vietnam. Bei Wikipedia findet man lediglich folgende kurze Passage, die Kritik anspricht:

„Ho Chi Minh wird auch kritisch in seiner Person und der Schuld an Todesopfern in Vietnam hinterfragt. So wird im Schwarzbuch des Kommunismus die Anzahl der Ermordeten in Vietnam, die seinem Verschulden zuzurechnen seien, auf eine Million Menschen geschätzt.“

Erinnern wir uns am Schluß, wo wir sind: im Vietnam, einem Staat mit einer Partei. Wo sind die Oppositionellen? Schon Ho Chi Minh wusste, dass man diese klein halten muss…

…und dennoch haben wir uns im Vietnam sehr wohl gefühlt!

Tschüss Vietnam

Es hat etwas länger gedauert, bis wir uns mit dem Vietnam und seinen Menschen angefreundet hatten. Doch dafür haben wir nun bei Ausreise eine umso intensivere Freundschaft mit Land und Leuten geschlossen. Und leider war am Ende die Zeit sogar viel zu kurz.

IMG 7230

IMG 7237

Nordvietnam mit der Halong Bucht und den Reisfeldern finden wir landschaftlich zwar sehr schön, allerdings können wir für uns das allgemeine Klischee, das unter vielen Reisenden herrscht, der Süden sei freundlicher und offener, bestätigen. Ab den Städten Hué und Hoi An in Zentralvietnam war es quasi um uns geschehen und wir hatten total viel Spaß mit den Vietnamesen und sie als sehr freundliche, zurückhaltende und hilfsbereite Menschen kennen gelernt, auch wenn die sprachlichen Barrieren umwerfender waren als in den meisten von uns bereisten Ländern. Denn auf jede W-Frage, auf jede Antwort oder was es auch immer zu klären gab, wurden wir meist mitten im Satz mit einem übereifrigen „Okay, Okay!“ unterbrochen, obwohl für uns gar nichts „okay“ war.
Das kleine Städtchen Hoi An ist nicht ohne Grund UNESCO Weltkulturerbe. Das nahe liegende „My Son“, eine alte Tempelanlage, die ein bisschen an ein kleines und ruhiges Angkor Wat erinnert, ebenso. Besonders gut gefallen hat uns unser „Homestay“ im Mekong Delta sowie eine Bootstour zu den „Floating Markets“ im Delta, ganz zu schweigen von der Technik des Fischfangs und des Reisanbaus.
Saigon oder Ho Chi Minh City quillt vor lauter Vespas aus allen Nähten. Hier eine Straße zu überqueren, ist noch viel schwieriger als irgendwo in China. Trotz ihrer Größe ist die Stadt sehr rücksichtsvoll und freundlich. Und vor allem sind wir begeistert, was die Vietnamesen alles auf zwei Rädern transportieren können!
Extrem spannend war für uns ein Besuch im „War Museum“ in Saigon, das uns erschreckende Einblicke in einen bestialischen Krieg gegeben hat. Denn Napalm war die eine Sauerei, doch das Entlaubungsmittel „Agent Orange“, das heute, in der dritten Folgegeneration immer noch für Missbildungen und Fruchtschädigungen verantwortlich ist, ist an Brutalität und Grausamkeit nicht zu toppen.

Abschließend eine kleine Bildergalerie mit schönen Momenten aus unseren vergangenen drei Wochen:

[mygal=vietnam-artikel]

Wir zwei verziehen uns nun zum Faulenzen und Tauchen bis zum Ende unserer Reise auf die Philippinen, wo wir unseren „Jahresurlaub“ genießen werden. Mit einem „Tschüss Vietnam, danke für die schöne Zeit, wir empfehlen dich weiter“ fliegen wir diese Nacht nach Cebu auf die Visayas und wünschen euch allen ein frohes Neues Jahr!

Chillen in Saigon:

IMG 0785[1] IMG 0781[1]

IMG 0772[1] IMG 0774[1]

 

 

 

Videos aus dem Vietnam

vietnamOft habt ihr hier im Gnomadblog nicht Videos zu sehen bekommen – wir mögen „Stillbilder“ einfach lieber und zudem haben wir gar keine ädequate Videokamera. Doch mit meinem neuen iphone4 aus HongKong habe ich eine brauchbare Alternative gefunden, mit der zumindest auch mir kleinere Spots gelingen.

Und nun erwische ich mich immer wieder dabei auch mal ein Video zu machen, wenn die Bewegung im Vordergrund stehen soll. Auch wenn meine Mitreisende meint, meine Handbewegungen wären immer noch zu schnell… Naja… Viel Spaß!

1) Koi-Karpfen

Diese Karpfen wurden in der Zitadelle von Hue (UNESCO Weltkurturerbe) gefüttert.

[youtube UytDdfViR3k]

2) Traffic in Hanoi

Vom „Highland-Café“ aus dem vierten Stock haben wir diese Strassenszene stundenlang beobachtet. Hier lediglich 30 Sekunden:

[youtube ixMZE9MOKrg]

3) Thien gibt Nils Nachhilfeunterricht im Lesen

In unserem Homestay im Mekong-Delta haben wir den kleinen 3 Jahre alten Thien getroffen. Ein pfiffiges Kerlchen, der uns alle unterhalten hat.

[youtube Qm5loe6HLyQ]

4) Die Halongbucht

Endlich Sonne!

[youtube 7Yys6lC0i4E]

Weihnachtsgrüße aus dem Vietnam

Während ihr mit der Bahn im Schnee steckenbleibt, am Flughafen übernachten müsst und auf den Autobahnen durch das Rote Kreuz mit heißen Getränken versorgt werdet, können wir von Schnee nur träumen. Kein Glühwein vom Christkindlesmarkt und auch keine Rennerei um die besten Weihnachtsgeschenke.

Denn im fernen Vietnam feiern nur die Touristen Weihnachten, nicht aber die Einheimischen. Trotzdem werden (nur für uns) Weihnachtsbäume aufgestellt, die Kinder tragen Nikolauskostüme und weil ja Weihnachten ist, gibt es 15% Discount auf das Schnitzel. Die Kinder bekommen zudem noch aufblasbare Weihnachtsmänner.

xmas2010

Wir feiern Weihnachten ganz ruhig, gehen heute am Heiligabend lecker Essen und fliegen morgen weiter nach Ho Chi Minh City. Echte Weihnachtsstimmung kommt da natürlich nicht auf.

xmas

xmas

All unseren Lesern wünschen wir ein geruhsames und gesegntes Weihnachtsfest, kommt alle rechtzeitig und sicher Hause an, habt viele schöne Stunden und genießt Lebkuchen, Plätzchen, Weihnachtspunsch und den Festtagsbraten.

Foto unten: So richtig traut der Kleine dem Roten Mann nicht über den Weg.

supermarkt

Hey, bei uns sind die Bäume grün und nicht weiß…

tannenbaum

baum

xmas-haus

Vietnam Airlines Flugtest

Vietnam ist ein lang gezogenes Land in Südostasien, im Norden China, im Westen Laos und Kambodscha. Vietnam zieht sich knapp 2.000 Kilometer lang Richtung Süden. Nachdem wir den Bummelzug von Sapa nach Hanoi in sagenhaften elf Stunden (für die knapp 300 Kilometer) genießen durften, buchten wir einen Flug von Ha Noi nach Hue. Unsere Wahl fiel auf Vietnam Airlines, die lokale Fluglinie des Landes. Wir hatten eigentlich nichts gutes über Vietnam Airlines gehört. Da wurde von Landungen auf dem Schaumteppich gesprochen, verlorenem Gepäck und unfreundlichem Servicepersonal.

Vietnam Airlines

Unser Flug war okay, soviel vorweg und für die Kurzstrecke aus unserer Erfahrung (naja, nach einem Flug) empfehlenswert. Hier der Vietnam Airlines Flugtest.

1) Vietnam Airlines – die Buchung

Entgegen allen Tipps haben wir direkt auf der offiziellen Webseite gebucht, die es auch auf Deutsch gibt. Die Buchung ging schnell und einfach, die Webseite ist klar aufgebaut und der Preis wird sofort inklusiver aller Steuern und Gebühren aufgeführt. Der Preis für 2 Personen für den knapp ein Stunden Inlandsflug lag bei 2.688.000 VND, umgerechnet knapp 103 EUR. Das ist okay und spart uns ungefähr 12 Stunden Busfahrt. Schön, dass eine Bezahlung per Kreditkarte keine extra Gebühren anfallen lässt, wie bei den meisten anderen Fluglinien. So kann man über die Kredikarte Meilen bei der Lufthansa sammeln 😉

preise-vietnam-airlines

2) Vietnam Airlines – der Checkin

Von Ha Noi aus fährt ein Minibus von Vietnam Airlines für 2 US-Dollar zum Flughafen. Dort angekommen dauerte der Checkin knapp 15 Minuten, davon waren 13 Minuten warten in der Schlange. Ansonsten alles paletti.

Vietnam Airlines

3) Vietnam Airlines – das Flugzeug

Vietnam Airlines hat nach großen Problemen mit ihren Flugzeugen angeblich einige neue Maschinen bestellt und auch schon ausgeliefert bekommen. Wir sind mit einem Airbus A 321 mit 3-3 Bestuhlung geflogen. Und überraschenderweise war der Abstand der Bestuhlung sehr großzügig, das haben wir selten gesehen. Somit war selbst Arbeiten mit dem Laptop sehr angenehm.

Beinabstand

A321 Vietnam Airlines

4) Vietnam Airlines – Service an Bord

Auf dem Ein-Stunden-Flug gab es lediglich eine kleine Wasserflasche. Kein Keks, nix… Bei Thai Airways bekommt man da noch ein Snack oder Sandwich. Deshalb können wir nichts über das Essen sagen. Zu lesen gibts neben vietnamesischen Tageszeitungen die Bordzeitung „Heritage“ – ein nett designtes Journal mit Artikeln in vietnamesischer und englischer Sprache.

heritage-vietnam-airlines

5) Vietnam Airlines – das Fazit

Nach diesem kurzen Flug können wir die Airline natürlich nicht zu 100% einschätzen, mal sehen ob noch ein weiterer Flug dazukommen wird. Guter Preis, Pünktlichkeit und großzügiger Beinabstand sprechen aber auf den ersten Blick für sich.

Eure Vietnam Airlines Erfahrungen?

Ist jemand von euch schon einmal mit Vietnam Airlines geflogen? Vielleicht sogar die Langstrecke von Deutschland aus? Wir freuen uns auf eure Berichte!

Vietnam-Airlines

Die Halongbucht von Vietnam

Auch im Vietnam wird der Tourismus immer wichtiger, das Land wandelt sich vom Agrar- zum Dienstleistungsland. Derzeit besuchen knapp 4 Mio. Besucher jährlich das Land – Platz 9 der meist besuchten Länder laut dem World Tourism Ranking der Welttourismusorganisation. Platz 1 der Sehenswürdigkeiten in Vietnam ist die Halong Bucht im Norden des Landes. Als UNESCO Weltkulturerbe auserkoren, besuchen heute tausende von Touris die Halong Bucht per Schiff. Entweder man nimmt an einer Tagestour teil oder übernachtet in einer der schönen Buchten zwischen den knapp 2.000 Felsen auf einem Schiff.

halong-bucht

Nach sorgfältigen Überlegungen buchten wir eine Tour, die drei Tage und zwei Nächte dauern sollte. In Ha Noi bieten gefühlte 1.000 Travelagencies Touren in die Halong Bucht an. Die Touren beeinhalten auch die 3,5 h lange Autofahrt von Ha Noi nach Ha Long – ein „Scenic Drive“ (vorbei an Industriegebieten, Baustellen und zerfallenen Wohnvierteln) mit Stopp an einer überdimensionalen Kunsthalle. Wir kamen uns vor wie auf einer guten alten Butterfahrt…

Doch die ersten Ausblicke sind verheißungsvoll, auch wenn der Himmel wolkenverhangen ist und sich die Sicht wie im Augsburger November anfühlt. „Ich verlass das Boot nicht und lese lieber!“, verkündete ich etwas demotiviert.

Foto: Die Segel sind nur Show!

Oriental Sails Segelschiff

Unsere Kajüte, noch tropft es nicht.

Kajüte

Dafür war das Essen umso ausgefallener: Ein Strauß Shrimps und Flühlingslollen an Ananas.

Essen auf dem Schiffananis mit frühlingsrolle

Doch das Wetter wurde zunehmend besser, so dass wir am letzten Tag sogar blauen Himmel begrüßen konnten. Der erste Stopp per Boot galt einer überdimensionalen Höhle, der „Hung Sung Sot“, die mit einem Phallus-Stein prahlt und wunderschön beleuchteten Formen. Zum Glück waren wir gegen vier Uhr nachmittags dort und hatten die riesige Höhle fast für uns alleine.

 

[mygal=vietnam-hoehle]

 

Immer wieder begneteten uns kleine schwimmende Fischerdörfer, die komischerweise große Werbung für eine lokale Bank machten. Die Touristenströme locken eben auch hier die Geschäftsleute an.

Floating Village

Apropos Touristenströme. Teilweise sind wir durch verlassene Buchten gefahren, waren das einzige Boot und konnten die herrliche Stimmung genießen. Am letzten Tag kamen uns allerdings massenweise Ausflugsdampfer entgegen, quasi wie auf der „Avus“ der Halong Bucht. Wir können uns vorstellen, wie es hier in der echten Hochsaison aussehen muss!

Halong-Bucht

Und ja, tatsächlich sollte die Halong Bucht auf jedem Tourplan eines Vietnamreisenden stehen! Die Buchten sind wunderschön, die Berge glänzen und spiegeln sich im Wasser und wenn sich dann noch die Sonne blicken lässt, ein herrliches Erlebnis.

 

[mygal=vietnam-halongbucht]

 

Da wir ja selten ohne Kritik und Bedenken in unseren Blogbeiträgen enden, seien noch zwei Dinge gesagt:

– Die Vietnamesen kennen keinen Servicegedanken. Unser Boot war nicht das billigste, da wir Ratten und Karaoke entkommen wollten. Das ist uns auch gelungen, dafür tauschten wir dreimal die Kajüte. In der ersten hatte es abends angefangen von der Decke ins Bett zu tropfen, in der zweiten ging die Heizung nicht und das Fenster ließ sich nicht schließen und in der dritten? Kein heißes Wasser und nur drei Tropfen aus dem Duschkopf, dafür ein schnöder „Och, ich denke, das Wasser ist nun heiß genug zum Duschen!“ Kommentar unseres Tourguides, der eigentlich gar kein Tourguide war, sondern lediglich ein paar auswendig gelernte englische Sätze vor sich hinstammelte. Und das bei 10 Grad, Wind und einer feuchten Kajaktour. Oder dieser Satz auf meine Frage, ob ich noch ein paar Pommes bekommen könnte „I think you had enough!“. Da lache ich ja schon wieder drüber, aber:

– Die Vietnamesen lachen immer – auch wenn sie es nicht so meinen. Egal, ob wir gerade während des Sonnenuntergangs in eine Bucht fahren, um andere Touris vom Kayaken abzuholen und wir endlich den langersehnten roten Feuerball am Horizont entdecken und sofort wieder um ihn beraubt werden, denn wir warten im Schatten. Die Vietnamesen verstehen dich nicht aber grinsen. Nicht zu viel erwarten, der Vietnam ist ein Entwicklungsland und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Zudem regiert hier der Sozialismus! Doch wir sind ja schließlich wegen der schönen Landschaft hier und die gibt es wirklich zu genüge.

Vietnam

Eure Erfahrungen in der Halong-Bucht?

Wer schon einmal in der Halong Bucht war und ebenso lustige Kommentare der Tourguides oder anderes Kurioses erleben durfte – Wir warten drauf! 😉

Vorsicht Vietnam

Eigentlich sollte unser erster Blogbeitrag aus dem Vietnam den Titel „Good Morning Vietnam“ tragen. Wir wollten berichten, wie wir nach Laos eine sozialistisch-touristische Watsche in der Kälte bekommen haben und wir die Bergbewohner im Nordwesten des Vietnams erlebt haben. Wir wollten von gefluteten Dörfern, Zwangsumsiedlungen, hässlichen Wohnsiedlungen und Menschen, die nicht reden sondern schreien, erzählen. Doch dann sind wir in Hanoi angekommen und alles kam anders als geplant…

Frau im Vietnam

Sapa

Sapa

Sapa

Fotos: Dorfbewohner bei Sapa

Und jetzt erstmal der Reihe nach:

Land:

Am 8.Dezember (oder so) sind wir endlich in Sapa gelandet. Dicke Nebelschwaden, die die Sicht auf die Reisfelder und die umliegenden Berge verhüllten, gefühlte 5 Grad, Nieselregen und aufdringliche „minority people“, deren Wurzeln und Kultur in China liegen, haben uns im Nordvietnam empfangen. Das Leben in den Bergdörfern ist extrem hart und mühselig. Die Menschen sind trotz ihrer Aufdringlichkeit „Buy from me? Buy from me?“ irgendwie sympathisch und schön anzuschauen: Traditionelle, bunte Gewänder, Kopfbedeckungen, die die Stammeszugehörigkeit und Frisuren, die den Familienstand verraten.

Sapa

Foto: Reisterrassen im Winter

Sapa

Foto: Transport

Sapa

Foto: Kinderfüße – Socken gibt’s auch nicht im Winter

Sapa

Foto: Zum „Verkaufsgespräch“ werde ich an der Hand genommen.

(P.S. Mit 1.61,5 Meter laufe ich bereits unter der Kategorie „klein“)

Eine Wanderung in vier Bergdörfer haben wir unternommen und uns die Lebensweise angeschaut. Eine Familie hat ihr Mittagessen (frisch geschossenes Eichhörnchen, die kleinen Knochen werden mitgegessen, und Schwein mit Gemüse) sowie Reiswein, der wie Schnaps brennt, mit uns geteilt.

Sapa

Sapa

Fotos: Der Haaransatz ist abrasiert, damit kein Haar in der Suppe landet = verheiratete Frau

Sapa

Foto: Die Küche

Stadt:

Eine elfstündige Zugfahrt, in der wir knapp 300 km zurückgelegt haben, hat uns vorgestern in ein turbulentes Hanoi verschifft. Hupende Vespas soweit das Auge reicht, Handwerk am Straßenrand und Menschen, die unsere Euros wollen. Es muss für jedes bisschen gehandelt und gefeilscht werden, wie wir es in Laos völlig verlernt hatten. Außerdem sind wir im Vietnam alle Multimillionäre, denn 1.000.000 Dong sind umgerechnet 50€. Wie kompliziert! Und genau hier ist Vorsicht geboten, denn es wird gerne mal eine Null addiert und das Rückgeld einfach nicht herausgegeben mit der Hoffnung, dass es der Touri nicht realisiert. Und so haben wir gleich an unserem ersten Morgen 30€ „Trinkgelder gegeben“, denn wir haben vergessen, auf unser Rückgeld zu warten. Die Vietnamesen sind besonders schlau. Sie nehmen dein Geld, stecken es ein, verziehen keine Miene und tun so, als würde alles passen. Und somit erwarteten wir gedankenverloren und vom Trubel oder dem leckeren Kuchen abgelenkt auch kein Rückgeld. Mit Entsetzen hatten wir beide unsere Dummheit jeweils eine halbe Stunde später festgestellt. Sind ins Cafe und an den Ticketschalter zurückgestapft, haben freundlich um unser Rückgeld gebeten und es sogar ANSTANDSLOS und OHNE Diskussion zurückbekommen. Die junge Dame war etwas verlegen. Die alte völlig abgebrüht. Also Vorsicht im Vietnam, wenn es um dein Geld und deine Habseligkeiten geht. Vor Langfingern ist man nämlich auch nicht gefreit.

Hanoi

Hanoi

Hanoi

Hanoi

Foto: Straßenleben in Hanoi

Voller Wachsamkeit sind wir also heute durch die Gassen Hanois gestapft und haben uns unter anderem das vietnamesische Leben an den Bahngleisen angeschaut. Der Zug fährt hier direkt durch eine Wohnsiedlung. Auf den Gleisen wird gekocht und gespielt und Haare gewaschen. Einen freundlich dreinschauenden Herrn haben wir angequatscht mit: „Do you speak English?“ Seine Antwort lautete: „Ich spreche deutsch.“ Kurzer Hand hat er uns in seine ca. 12 qm große Wohnung eingeladen und so tranken wir morgens um 11 Uhr Wodka.

Hanoi

Hanoi

Hanoi

Foto: Leben am Bahngleis in Hanoi

Mit dem Boot von Laos nach Vietnam

Inzwischen haben wir schweren Herzens Laos verlassen und sind im Vietnam angekommen. Zwei Tage im Boot und einen Tag im Bus haben wir nun hinter uns. Es wäre einfacher gewesen nur den Bus zu nehmen, aber wir wollten uns nicht die Freude nehmen ,in einem engen Boot mit den Locals und anderen Touris auf harten Sitzen gen Norden zu tuckern. Abenteuer pur in einer Gegend, wo nicht viele Menschen wohnen und auch nicht allzu viele Touristen vorbei kommen.

Laos

Auf dem Boot war’s eng. Immer mehr Menschen wurden auf die kleinen Holzbänke gepfercht, doch zum Glück nur eine Stunde, dann hatten wir den alten Kahn für uns alleine. Fast! Ein holländisches Pärchen und eine Schweizerin leisteten uns Gesellschaft. Dazu der Bootsfahrer und die „Stewardess“, die sich mit einem Buschmesser die Fingernägel geschnitten hat, in der Pinkelpause im Fluß baden ging und schon einmal das Abendessen vorbeibereitete. Wir passierten einige Dörfer, Kinder spielten im Wasser, die Männer fischten und die Frauen sammeltn Seegras. Wir dachten immer wieder: Wie romantisch und idyllisch!

laos

Foto: Auf der Suche nach einer Unterkunft.

Die Nacht verbrachten wir in einem kleinen Dorf, aßen abends in einem Family-Restaurant und konnten mal wieder die Abgeschiedenheit und die Entfernung zur Zivilisation genießen.

Laos war für uns eine positive Überraschung, wir freuen uns auf ein Wiedersehen! Meine ehemalige Pendlerfreundin hatte mir schon jahrelang von Laos vorgeschwärmt. Auch ist das Land noch relativ unversaut, was den Tourismus angeht (nehmen wir mal die Saufstadt Vang Vieng aus).

Doch wie immer lassen wir Bilder sprechen:

[mygal=laos-boot]

Am Schluss dann aber doch etwas Ernüchterung: Die Chinesen holzen große Teile der Regenwälder ab und bauen Kautschukplantagen an. Die Baumaschinen und Unterkünfte der chinesischen Arbeiter zeugen von einer „Übernahme des Landes durch die Chinesen“ auch hier. Laos hat anscheinend ein vierzigjähriges Abkommen mit den Chinesen über ausgewiesene Regenwälder, die zur Abholzung und zum Kautschukanbau vorgesehen sind, so berichtet uns ein Laote. Zahlreiche Gästehäuser und Restaurants sind ebenfalls schon in chinesischen Händen. Die roten Lampen und Girlanden verraten den Eigentümer.

china in laos

abrodung

Foto: Kautschukplantage am hinteren Hang

Sabai-dii aus Luang Prabang

… und eine Brise Sonne und Wärme ins winterliche Deutschland

Über das „Backpackerdorf“ Vang Vieng sind wir bereits vor einer Woche im schönen Luang Prabang gestrandet. Die kleine Stadt Luang Prabang direkt am Mekong mit seinen zahlreichen französischen Villen, den buddhistischen Tempeln, seinen Mönchen sowie den schönen Straßencafes ist UNESCO Weltkulturerbe und nun wirklich mehr als verzückend.

IMG 3326

Foto: Traditioneller laotischer Tanz

Laos gefällt uns so extrem gut, dass wir unsere Weiterreise in den Vietnam um ein paar Tage nach hinten verschoben haben. Weder mit Strand noch mit Meer kann Laos gegenüber seinen Nachbarländern auftrumpfen. Es zieht mit dem Charme und der Freundlichkeit seiner Bevölkerung die Reisenden an.
Wir sind der Meinung, dass die Laoten die freundlichsten und ehrlichsten Menschen sind, die uns auf unserer Weltreise bisher begegneten. Es muss nicht gehandelt oder gefeilscht werden. Die Preise für Zimmer, Eintritte und Verpflegung sind immer mehr als fair und sogar die Tuk-Tuk-Fahrer sind nett und respektvoll. Niemand ist aufdringlich, niemand muss abgewimmelt werden, niemand nervt. Absolut hilfsbereit, entspannt, ehrlich, sicher und echt, so erleben wir das Land, das leider kaum jemand kennt. Ein zwischen Angkor Wat, Ko Phi Phi, Bangkok und der Halong Bay verstecktes Juwel, das sich absolut schön und stressfrei anfühlt. Jederzeit wieder!

Wissenswertes: Wenn ein Junge aus ärmlichen Verhältnissen gerne studieren möchte, dann wird er Novize. Nach vielen Jahren Leben als Novize bzw. als Mönch und manchmal auch nach einem Leben im Ausland gehen sie mit besten Englischkenntnissen und guter Bildung zurück ins bürgerliche Leben. Wer sich nicht für ein Mönchsleben entschieden hat, arbeitet tagsüber in Hotels, Restaurants,… besucht die Abendschule, um dort Englisch zu lernen.

Was dürfen wir euch pünktlich zum 1. Dezember in euren Adventskalender aus Luang Prabang schicken?

Das leuchtende Orange der Mönche?

[mygal=laos-monks]

Das Glitzern der Tempelanlagen?

[mygal=laos-tempel]

Die Lebensfreude, die Gelassenheit und die Freundlichkeit der Menschen?

[mygal=laos-menschen]

Oder die laue Sommerabendstimmung am Fluss?

Vientiane – die entspannteste Hauptstadt der Welt

Vor kurzem wussten wir noch nicht einmal, wie die Hauptstadt von Laos überhaupt heißt: Vientiane. Wir wussten auch nicht wirklich, wo Laos exakt liegt: in Südostasien (im Norden China, im Westen Burma, im Süden Thailand und im Osten der Vietnam). Beides wissen wir nun. Auch wissen wir nun, dass die Hauptstadt von Laos die entspannteste Hauptsatdt der Welt ist, zumindest in unseren Augen.

Foto: Die Gnomads in Laos

Beerlaos

Das führt uns gleich zum nächsten Foto:

„Diese Geschwindigkeitsbegrenzung wird von Beer Lao präsentiert!“ oder: „Don’t drink and drive!“ (das sage ich)

Autoschild

Die Stadt hat wie unsere Wahlheimat Augsburg knapp 200.000 Einwohner, ist aber viel jünger (erbaut von Siamesen um 1828) und wurde am Ende des 19. Jahrhunderts französisch. Bis heute sieht man deren Spuren: Schöne Villen und alte Häuser, die heute edle Hotels und Restaurants beherbegen. Wir schlemmen französisch wie nie zuvor, billiger und besser als in Paris. In den 60er Jahren und während des Vietnamkriegs lungerten dann hier CIA-Agenten, abgestürzte Piloten und russische Spione herum. Doch die Zeit scheint stehengeblieben zu sein.

Foto: Schlemmen auf Französisch für fünf EUR.

französisch-essen

Foto: Frankreich in Laos

frankreich

Denn wir hören uns selbst sagen: „Lauf nicht mitten auf der Straße, wir sind schließlich in der Hauptstadt!“. Ja, hier kann man noch auf der Straße laufen ohne von einem verrücktem Tuk-Tuk-Fahrer umgefahren zu werden. Die Straßen hier im Old Quarter sind ruhig und fast leer.

Foto: Der Triumphbogen von Vientiane

triumphbogen von Vientiane

Doch nicht an diesem einem Morgen: Nachdem wir abends schon das Flowerfestival am größten Tempel der Stadt Pha That Luang erlebt haben, an dem tausende von Gläubigen wunderschöne Blumengestecke am Tempel niederlegen, findet morgens das Almosen-Festival statt. Hierzu kommen die meisten Mönche des gesamten Landes in die Hauptstadt, bauen morgens um fünf Uhr ihre Opferschüssel auf und warten auf den nicht enden wollenden Strom der Spender.

Fotos: Wunderschöne Tempel, gefühlte 325 an der Zahl…

… und eine Menge Eindrücke von Vorgägne, die man ohne Reiseführer nicht ganz nachvollziehen kann…

tempel in laos

mönche

tempel

laos

mönche

blumen

Opfergaben

Tempel

buddhas

Okay, wer nun immer noch nicht genug hat: Schreibst in die Kommentare, dann gibt es als nächstes eine schöne Tempelgalerie…

Angkor Wat in Kambodscha

Drei Tage haben wir vom 30.10. bis 1.11. mit dem Rad und einem Tuk-Tuk die Tempelanlage von Angkor Wat in der Nähe der Stadt Siem Reap besucht. Mehrere Hauptstädte mit Haupttempel wurden vom 9. bis 15 Jhd. auf einer Fläche von 200 Quadratmetern errichtet. Über 1000 Tempel wurden entdeckt. Für uns sind die Tempel schwer in Worte zu fassen. Hier ein kleiner Versuch:

Angkor Wat

 

Vor über 1000 Jahren wurden auf Flößen Unmassen an Sandstein über 50 km auf dem Fluss antransportiert. Zahlreiche, gigantische Formen wurden geschaffen. Endlose Details wurden in diesen Sandstein gemeißelt und Altare und Buddhastatuen errichtet. Während der Zeit der dunklen Geschichte des Landes Kambodscha haben die Tempel ziemlich gelitten. Heute sind sie verwittert, fast allen Buddhastatuen wurden während der Zeit der Khmer die Köpfe abgehackt, Kunstraub wurde begangen und einige Tempel sind dem Verfall nahe, was ihnen wiederum ein besonderes Flair verleiht.
Paten aus China, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Japan (und sicherlich noch vielen anderen Ländern) sind aktiv, um dem weiteren Verfall vorzubeugen. Die Renovierungsarbeiten sind in Gange. Der Haupttempel Angkor Wat wird z. B. mit Hilfe deutscher und italienischer Hände restauriert. Ein grünes Baugerüst schmückt ihn derzeit an einigen Ecken.

Zweimal sind wir um 4 Uhr aufgestanden, um Angkor Wat im Sonnenaufgang erleben zu können. Ab 5 Uhr strömen tausende Touristen an den Haupttempel und genauso viele Fotokameras klicken im Sekundentakt, um Angkor Wat im schönsten Morgenlicht einzufangen. Und genau hier liegt der Hund begraben. Diese Menschenmassen zerstören jeden Hauch von Atmosphäre und Mystik. So suchten wir uns eine ruhige, einsame Stelle im hinteren Teil des Tempels. Noch war wenig los. Die letzten Sterne am Firmament. Plötzlich betrat eine Amerikanerin die Anlage und rief mit lauter Stimme „Where the hack is Starbucks?“ Ihre Freundinnen lachten laut. Eine Chinesin keifte mit ihrer Katzenstimme einmal quer über die Anlage. Und ehe wir uns versahen, hatte sich eine asiatische Reisegruppe direkt vor unseren Linsen breitgemacht. Tolle Aussichten! Das frühe Aufstehen hatte sich also nicht wirklich gelohnt.

Ruhig und schön wurde es dann nach Sonnenaufgang, als sich alle Reisegruppen zum Frühstück verzogen hatten oder als wir uns abends bei Nieselregen nochmals aufmachten.
Unser Lieblingstempel ist der Preah Khan. Er durfte ganz ursprünglich bleiben und ist mehr eine Ruine als ein Tempel. Dort gibt sogar einen kleinen entlegenen Altar, den nur wenige Besucher entdecken. Dann ist da noch der Tempel Ta Prohm, der bekannt ist für seine mehrere hundert Jahre alten Baumwurzeln, die auf den Tempelmauern wachsen. Einst hatte der Urwald die Tempelanlagen für sich eingenommen und alles überwuchert. Ein paar Überbleibsel der einstigen Wildness kann man heute in diesem Tempel auf Holzbrettern gehend noch sehen. Wer will, kann sich dann auch auf eine kleine Holzbühne vor die Wurzeln stellen, eine Fratze schneiden und sich ablichten lassen.

Wir können und wollen es nicht verbergen. Die größte Tempelanlage der Welt ist wunderschön und die Menschen haben Großartiges vollbracht. Respekt! Vor allem die ganzen eingemeißelten Figuren und die filigranen Arbeiten sind der Hit! Dennoch haben uns die Tempel leider nicht so sehr fasziniert wie erhofft. Wenn wir eine Rangliste mit Machu Picchu, dem Taj Mahal, der Terrakotta Armee, Angkor Wat und den Ruinen von Tikal aufstellen müssten, dann wäre Angkor Wat leider das Schlusslicht.

[mygal=angkorwat]

Grüße aus Kambodscha

Nach nur wenigen Tagen in Bangkok sind wir nun mit dem Billigflieger Air Asia auf einen kurzen Staatsbesuch nach Kambodscha geflogen. Die Hauptstadt Phnom Penh machte sich gleichzeitig bereit für den Besuch des UN Generalsekretärs Ban Ki-Moon. „Long live the United Nations“ flatterten die Banner über die Straßen.

1991 war es auch die UN , die die erste Übergangsregierung nach dem langen Bürgerkrieg stellte. 1992 sollten unter den Augen von 16.000 UN-Blauhelmen Wahlen stattfinden. Doch das schlug fehl, 1992 wurden UN-Beauftragte von den Roten Khmer entführt und bis 1998 regierte weiterhin das Chaos.

Kambodscha-Riel

Foto: Zweitwährung Riel – natürlich mit Angkor Wat Tempel

Dies war nur ein kleiner Teil einer schlimmen Geschichte Kambodschas. Die Rote Khmer und die vietnamesische Besatzung forderten seit 1977 mindestens 2 Mio. Todesopfer. Intellektuelle und buddhistische Mönche wurden in Vernichtungslagern umgebracht, das „normale“ Volk hungerte auf dem Land zu Tode. Auch wenn wir selbst nicht die Gedenkstätte für die Opfer der Roten Khmer, die „Killing Fields“ in Phnom Pehn besuchten, spüren wir die Trostlosigkeit auf den Straßen der Hauptstadt.

Kinder betteln und verkaufen kopierte Bücher für 3 Dollar. Minenopfer fahren in Rollstühlen vorbei, es lacht niemand, die Gesichtsausdrücke der Menschen sind ernst und traurig. Die Tuk-Tuk Fahrer flehen um jeden Fahrgast. Wir sind in einem der ärmsten Länder der Welt – mit einem US-Dollar als 1.Währung und einer Inflationsrate von 38% (2008).

Dabei hat Kambodscha für Touristen mindestens zwei Highlights zu bieten: Phnom Penh mit dem Königspalast und natürlich die Kymer-Tempel von Angkor Wat. Und genau deshalb sind auch wir hier.

Im Tuk-Tuk durch die Straßen:

Tuk Tuk

Von der Hauptstadt Phnom Penh wussten wir nicht viel. Heute wissen wir, dass hier einer der schönsten Königspaläste der Welt steht. Doch seht selbst!

Palast

Palast

Palast in Phnom Penh

Palast

Neben den vielen fantastischen Gebäuden hatten es uns auch die Mönche in orangefarbenen Kutten angetan…

Mönche

mönche

Mönche

… und dann erst diese wunderbare Gartenanlage!

Elefant

Königspalast

Am nächsten Tag sollte es dann nach Angkor Wat gehen – sechs Stunden Busfahrt Richtung Norden.

Tschüss Nepal

Nach nur zwei Wochen verlassen wir das schöne Nepal schon wieder! Wir waren im Annapurna Gebiet ein paar Tage wandern und haben uns über den heiligen Berg Machapuchare sowie das Annapurna-Massiv bei blauem Himmel gefreut. Im Oktober sind die Wanderwege ziemlich überlaufen. Neben Lasteseln scheint es ein Ziel von Jung und Alt, egal, ob trittsicher oder nicht und besonders von Reisegruppen zu sein, einen der schönsten Wanderwege der Welt zu begehen.

Machapuchare

Foto: Der Mt. Machapuchare mit seiner Doppelspitze

Annapurna

Foto: Annapurna

Annapurna

Reisegruppe Annapurna

Fotos: „Reisegruppen“ im Annapurna Gebiet

Die Nepalesen sind unglaublich freundliche, hübsche, umgängliche und gut gelaunte Menschen. Das Dorfleben beim Wandern oder aus dem Bus zu beobachten, bereitet Freude: Körperpflege und Geschirr spülen am Brunnen, Hausaufgaben vor der Haustür, überfüllte Busse, Ziegen, Kühe,…

nepalesische Kinder

Annapurna

Straßenleben Nepal

Nepal

Fotos: Straßenleben in Nepal, zwei Schafen wird das Fell abgezogen

Wir sind zurück in Kathmandu, schauen uns gigantische Stupas an, essen europäische Schokolade und haben ein ganz echtes italienisches Restaurant entdeckt, in dem wir jeden Abend bei Pizza, Pasta und einem Cappuccino für zwei Stunden vortäuschen, in der westlichen Welt zu sein. Wir essen so, dass wir angenehm satt sind. Den Rest packen wir ein und geben den Straßenkindern, die zusammen mit den Straßenhunden auf gammeligen Decken sitzen und Klebstoff schnüffeln. Teilweise sind sie so zugedröhnt, dass sie es gar nicht merken, wenn ihnen ein Freund das Brot wegnimmt.

Bodnath Stupa Nepal

Foto:Bodnath Stupa

Heute machen wir uns auf den Weg nach Bangkok. Wir haben einen günstigen Flug erstanden und ihn gleich mit einem Rückflugticket nach München kombiniert. Die letzten drei Monate unserer zweijährigen Weltreise sind somit definitiv angebrochen – ein komisches und zugleich gutes Gefühl! Ja, wir freuen uns riesig auf Deutschland mit allem, was dazu gehört und träumen schon von heimischem Essen, einer Jeans und neuen Schuhen. Doch bevor wir uns auf den kalten Winter in Deutschland einstellen, blicken wir vergnügt unserem Hundeleben in Südostasien bei Sonne, Strand und Meer entgegen! Uns geht’s gut!

Nepal

Foto: Nepalesisches Hundeleben in Kathmandu

Die (Um)Erziehung der Chinesen

Nun haben wir das chinesische Hoheitsgebiet wieder verlassen und können ganz ungeniert „die Wahrheit über die Chinesen“ schreiben. Dass die chinesische Mentalität nicht gerade unser Favorit ist, konntet ihr sicherlich in unseren bereits geposteten Blogbeiträgen erkennen. Die kulturellen Unterschiede sind einfach zu groß. Wir haben auch wegen vier Wochen die chinesische Sprache nicht gelernt oder auch nicht im Hochland in einem einsamen Dorf gelebt, um deren Ursprünglichkeit zu erfahren. Aber wir haben auch sehr hilfsbereite und nette Chinesen getroffen.

Was uns aber besonders aufgefallen ist: Verbotsschilder über und über. Ich mag solche Schilder besonders gerne und somit ist eine schöne Schildersammlung entstanden. Uns erzählte eine tschechische Reiseführerin, dass die Chinesen u.a. mit solchen Schildern umerzogen werden sollten. Zu Olympia 2008 wurden die Chinesen z.B. angehalten sich in Warteschlangen aufzureihen und es wurden Taschentücher verteilt, damit nicht jeder rumrotzt. Auch wurde sich in Workshops getroffen, um westliche Tischmanieren (ohne rülpsen, pupsen, schlürfen und schmatzen) zu erlernen. Nur wenige von vielen Beispielen.

Aber ich bin mir da nicht 100% sicher, vielleicht sind die Schilder auch nur für die Touris.

Enjoy:

Die Chinesen rauchen, überall & immer, das Verbotsschild interessiert nicht.

Dieses Schild ist der Klassiker:

IMG 0166

Im Hotel: ein rauchfreies Bett im Raucherzimmer!

nosmoking

Im Hostel: Verboten!

im hostel

Selbst beim Fahrradfahren wird die Richtung vorgegeben:

fahrrad

fahrrad

Wir betreten die Fußgängerzone. Um diese Schildersammlung zu verstehen, benötigen wir Zeit, einige Embleme sind uns nicht ganz klar:

in der Fußgängerzone

verbote

So, und nun geht’s ans Eingemachte: Auf dem Herrenklo – Bitte näher ans Pissoir herantreten!

klo

IMG 0168

IMG 6854

Nach dreiwöchiger Tibetrundreise stellen wir uns jedoch folgende Fragen:

Wer ist für die Umerziehung der chinesischen Politiker verantwortlich? Darf der Dalai Lama jemals wieder als politisches und religöses Staatsoberhaupt in seine Heimat zurück? Wann wird die „Autonome“ Region Tibet befreit?
…nachdem alle Straßen fertig gebaut sind und die Bodenschätze geplündert wurden?

Willkommen in Nepal

Am Morgen des 8. Oktobers haben wir unser Lieblingsland Tibet problemlos über die schwer bewaffnete Freundschaftsbrücke nach Nepal verlassen. Nach ein paar Stunden im Jeep sind wir im tief gelegenen und hektischen Kathmandu angekommen.

Nepal

Foto: Auf dem Weg nach Kathmandu

Irgendwie hatten wir jedoch mehr das Gefühl, in Indien gelandet zu sein: Zum einen leben in Nepal relativ viele Inder und zum andern riecht es nach Kreuzkümmel und Räucherstäbchen, die Straßen sind überfüllt mit Menschen, Autos und Motorrädern. Die tibetische Ruhe, Abgeschiedenheit, Menschenleere, der blaue Himmel und Friede scheinen nun wirklich ein für allemal dahin zu sein.

Nepal

Wir haben uns ein ruhiges, sauberes Hotel mit eigenem Balkon und mit bester Duschmöglichkeit seit vielen Wochen gesucht und gefunden. Ein paar Tage ausspannen, Tibet verarbeiten und dann ging’s weiter mit dem Flieger nach Pokhara.

nepalesisches Bier

Eigentlich war es mein Wunsch das Annapurna Massiv zu umrunden. Aber mir fehlt die Energie für eine dreiwöchige Wanderung und Nils sowieso die Wanderlust. Deshalb haben wir uns eine kleine fünftägige Wanderung nach Poon Hill in der Anaapurna Gegend ausgesucht, um wenigstens ein bisschen Bewegung und Himalaja genießen zu können.

Flug nach Pokhara

Foto: Flug nach Pokhara

Drei Tage Kora am Mt. Kailash

„Großes Schneejuwel“ wird die schneebedeckte, pyramidenförmige Spitze, die 6814 Meter in den Himmel ragt, im tibetischen Buddhismus genannt. Erklommen wurde der Mt. Kailash nur vom Yogi Milarepa (11. Jhd.), der am Fuße des Berges in völliger Abgeschiedenheit lebte und über ihn verkündete: „Kein Ort ist wundervoller als dieser.“

IMG 9368

IMG 9193

IMG 9222

Fotos: Mt. Kailash

Im tibetischen Glauben wird der Berg als Palast Buddhas gesehen. Als spiritueller Ort für Buddhisten, Hindus, Bön und Jainisten zieht der Kailash zahlreiche Pilger aus aller Welt an. Nur für Reinhold Messner gab es im Jahre 1985 eine Genehmigung den Berg zu besteigen. Und Messner hat aus Respekt vor den Religionen abgelehnt.

Über den deutschen Nationalfeiertag sind wir drei Tage um den Berg gewandert und haben in Gästehäusern dortiger Klöster übernachtet. Bei kurzem Atem ging es hoch auf den Drölma La Pass von knapp 5.700 Metern. Am höchsten Punkt haben wir in das bereits bestehende Gebetsfahnenmeer unsere Gebetsfahnen aufgehängt und Wünsche in den Himmel geschickt.

IMG 9220

Foto: Unser Nachtlager auf gut 4.900 Höhenmetern

IMG 9251

IMG 9271

IMG 9291

Fotos: Gebetsfahnen soweit das Auge reicht am Drölma La Pass

Nach Vollbringung der Kora, d.h. 53 km in drei Tagen (Die „echten“ Pilger legen diese Strecke an einem bis zwei Tagen zurück) auf mindestens 4.900 Höhenmetern haben wir nach dem tibetischen Buddhismus die Sünden eines Lebens verloren.

Wir haben pilgernde Tibeter getroffen, mit ihnen Yakbutter, Yakjoghurt, Brot und Käse gegessen sowie Lammknochen abgenagt. Ganze Familien mit Kleinkindern auf dem Rücken, alte, gekrümmte Menschen besuchen diesen heiligen Ort und gehen die Kora. Wer es schafft, den Kailash 108mal zu umrunden, der erlangt die unmittelbare Erleuchtung.

IMG 9134

IMG 9150

IMG 9172

Fotos: Picknick mit tibetischen Pilgern

 

Ja, es war anstrengend aber unvergesslich schön!

IMG 9188

Ein tibetisches Krankenhaus auf 4.700 Metern Höhe

Unsere Reise durch Tibet hat uns mittlerweile weit in den Westen des Landes geführt. Wir sind im kleinen Örtchen Darchen am Fuße des heiligen Berges Mt. Kailash , einer Pilgerstätte für Buddhisten, Hindus und Bön angekommen. Die Nächte verbringen wir im „Sun and Moon Guesthouse“, das unter tibetisch-schweizerischer Leitung steht.

Doch das ist noch lange nicht alles: Dem Gästehaus ist ein Krankenhaus und eine Ausbildungsstätte für Ärzte angeschlossen. Aus Spendengeldern, Freiwilligenhelfern und in Zusammenarbeit mit der Regierung wurde an dieser Pilgerstätte, was unweigerlich viele kranke Menschen anzieht, ein Projekt geschaffen, das Gesundheit bringt!

Krankenhaus in Tibet

Foto: Arztkonsultation in Tibet

Krankenhaus in Tibet

Foto: Händedesinfektion bzw. Händewaschen vor dem Patientenzimmer

Krankenhaus in Tibet

Foto: Ultraschallgerät finanziert von Spendengeldern

Krankenhaus in Tibet

Foto: Desinfektion von medizinischem Besteck

Krankenhaus in Tibet

Foto: Apotheke mit westlicher Medizin

Krankenhaus in Tibet

Foto: Erstellen von tibetischer Medizin

Krankenhaus in Tibet

Foto: Fünf neu errichtete Patientenzimmer

Derzeit durchlaufen 25 junge Menschen ihre Ausbildung zum Arzt. Ein Internat wurde gerade für sie erstellt. Die Lehrer stammen ebenfalls aus Westtibet und wurden in Lhasa ausgebildet.
Das Geniale an der Idee ist, dass die ausgebildeten Ärzte zurück in ihre Heimatdörfer gehen und dort Menschen heilen können, denen ansonsten jegliche Form von medizinischer Behandlung versagt bliebe.

Ausbildung zum tibetischen Arzt

Foto: Unterrichtsstunde

medizinische Bibliothek in Tibet

Foto: In der Bibliothek wird das Wissen des Medizinbuddhas weitergegeben

Geleitet wird das Projekt von einem tibetischen Herrn namens Konchock Chugtsang, der 1960 als Elfjähriger mit seiner Nomadenfamilie über Nepal das Land verlassen hat und letztendlich in der schönen Schweiz gelandet ist. Heute lebt er mit seiner Familie in Zürich und verbringt die Sommermonate in Tibet.

Konchock Chugtsang v

Wer in der nahenden Vorweihnachtszeit Gutes tun möchte, ohne dabei einen Wasserkopf zu füttern, der kann sich auf der Internetseite www.kailashprojekte.ch umschauen und vielleicht sogar eine kleine Spende an

Tibet, Kailashprojekte
Postbank Stuttgart
BLZ 60010070
Konto Nr. 246 267 02
IBAN DE 21: 600 100 7000 24626702

entrichten.

Wenn einer unserer Leser eine Reise auf’s Dach der Welt planen sollte und etwas Platz in seinem Rucksack haben sollte, warme Kleidung, Schuhe, Decken, Schlafsäcke und gute Sonnenbrillen sind in Tibet immer willkommen.

VIELEN DANK!