AirAsia.com Flugtest

Auf unserer Weltreise sind wir nun schon mit allerhand Fluglinien geflogen und ich bin zwischenzeitlich müde geworden, über all unsere benutzen Airlines zu schreiben. So habe ich Tiger Airways (geflogen von Perth nach Singapur) und Jetstar (von Sydney nach Cairns nach Perth) ausgelassen. Zwei Billig Airlines, über die es auch nicht allzuviel zu sagen gibt – billige Preise, langweilige Flüge, null Service. Doch nun sind wir mit AirAsia.com von Singapur nach Borneo und nach Bali geflogen. Und laut Werbeaussagen die „Beste Billigfluglinie der Welt“, gewählt von Skytrax 2009 und 2010.

Die Damen bei AirAsia

Wirklich so gut? Wir haben AirAsia.com getestet und schildern unsere Erlebnisse nach drei von vier Flügen.

Über AirAsia

AirAsia ist die größte Low Cost Airline Asiens mit Drehkreuz Kuala Lumpur in Malaysia. Die Airline wurde staatlich gegründet, wurde dann aber 2002 von Warner-Music Manager Fernandez für einen symbolischen Preis übernommen, nachdem man in Zahlungsschwierigkeiten kam. Der Manager heimste ebenfalls wie die Airline einige Auszeichnungen ein, z.B. wurde er „Masterclass Global CEO of the Year 2010.“ Anscheinend kann man mit dem Geld der Musikbranche gut leben, siehe Richard Branson, der u.a. Virgin Air betreibt. Mittlerweile wurde versch. Länderfilialen gegründet: AirAsia X, Thai AirAsia und Indonesia AirAsia.

1) Die Buchung bei AirAsia.com

Da wir bisher fast immer nach Flugpreis gebucht haben, war Airasia auf den Flügen von Singapur nach Kota Kinabalu (Borneo) und Singapur nach Denpasar (Bali) am günstigsten. Der erste Flug hat inklusive Steuern 132 EUR pro Person gekostet, der zweite dann 185 EUR pro Person (jeweils hin- und zurück). Insgesamt pro Strecke im Durchschnitt knapp 80 EUR. Das ist okay, aber auch nicht zu billig, da man ja innerhalb Deutschlands auch für 99 EUR Roundtrip von Hamburg nach München fliegen kann.

Pro Strecke sind 6,50 EUR für 20 kg Gepäck fällig, dabei gab es kein Essen und keine Sitzplatzreservierung. Man kann allerhand upgraden: Man darf als erster einsteigen bzw. aussteigen, Plätze mit mehr Fußraum (das gönne ich mir das nächste Mal!) buchen, zusätzlich eine Gepäckversicherung buchen und neuerdings einen tragbaren DVD-Player bzw. bald einen ipad mieten. Quasi als Filmersatz.

Das alles mussten wir mit Kredikarten zahlen und haben jedesmal 5 EUR extra zahlen müssen.

Die Anmeldung auf der Webseite war sehr einfach, hat aber dennoch eine Zeit gedauert, da allerhand Fragen gestellt wurden, vor allem wegen den Upgrades. Das nervt dann doch etwas…

aisasia

2) Checkin, Abfertigung, Gepäck bei AirAsia.com

Zack, zack, zack. Das ging alles schnell, die Warteschlangen wurden schnell kürzer und die jeweils 2 kg Mehrgewicht wurden uns nicht berechnet.

Auch die Schaltermitarbeiter waren super nett, haben sich mit den Gnomads fotografieren lassen und

unser Gepäck wurde nach dem Ausstieg stets schnell angeliefert und ging nicht verloren.

Checkin bei AirAsia.com

3) An Bord bei AirAsia.com

In dem Airbus A 320 sorgen sich vier Stewardessen um das Wohl der Passagiere. Diese sind vor allem damit beschäftigt, das bei der Buchung im Internet bestellte Essen auszuteilen.

Sehr nett, so wie die Malayen eben sind – das ist uns selten untergekommen bei anderen Airlines. Die Stewardessen sind auch noch bildhübsch, siehe Fotos. 😉

stewardessen

Das Magazin von AirAsia.com heisst Travel 3Sixty. Viel Werbung, aber auch nette Reiseberichte, wobei die Airline gar nicht mal so sehr im Vordergrund steht. Teil des Magazins ist auch das „AirAsia.com Cafe“. Hier gibt es alle Menüs (ca. 10 versch.) sowie Snacks und Getränke. Während die Getränke die üblich überteuerten Preise der Airlines genießen, sind die Menüs echte Schnäppchen. Umgerechnet nur 2,25 EUR kostet ein Menü. Da kann man schon schwach werden, wir waren aber durch die Wartezeiten davor gesättigt. Geduftet hat das Essen aber sehr schmackhaft.

Foto: Preise fürs Essen – 9 Ringgit, ca. 2,25 EUR.

preise

4) Die Flugzeuge von AirAsia.com

Die nationalen und internationalen Linienflüge, die vor allem nach Ost- und Südostasien gehen, werden mit Airbus A320-200 geflogen, derzeit sind dies 48 Stück, sage und schreibe 175 Maschinen werden noch geliefert. Die Maschinen sind nicht älter als 2002. Eine Maschine war brandneu. Woran wir das gesehen haben? Es gab in der Kabine keine „Rauchen verboten“ Leuchtzeichen wie üblich, sondern „Handy ausschalten“ Warnhinweise.

handies-aus

Der Sitzabstand ist aber schon bald menschenunwürdig. Mein Vordermann hatte bei dem einen Flug sofort seine Lehne zurück geklappt, daraufhin war arbeiten am Laptop eine echte Quälerei. Dabei ging die Rückenlehne jetzt gar nicht so weit nach hinten.

Alles in allem aber ein sicherer Eindruck, aber auch ohne Schnick-Schnack. Keine Monitore, kein Inflight Musiksystem oder Filme. Die Dacias der Airbus‘ wurde ich die Kisten nennen.

Sitzabstand bei AirAsia

5) Pünktlichkeit von AirAsia.com

Die Boardingtimes sind großzügig angelegt, so dass auch jeder Passagier pünktlich am Gate ist. Ansonsten war man bei allen drei Flügen ultrapünktlich.

FAZIT

AirAsia.com macht einen ordentlichen Job. Allerdings sollte man nicht sparen und gleich mehr Beinfreiheit mitbuchen. Ein Essen vorher für 2,25 EUR schadet auch nie.

Die Mitarbeiter waren am Boden als auch in der Luft sehr nett und alles hat problemlos geklappt. So wünscht man sich das. Wir können also AirAsia.com mit obigen Beschränkungen empfehlen.

Und da ich zuviel Zeit hatte, gibts hier noch mehr Fotos und Schnappschüsse 😉

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Die Orang-Utans von Borneo

Auf der Suche nach den Orang-Utans hat es uns nun also auf die Insel Borneo verschlagen. Die einzigen Menschenaffen außerhalb Afrikas gibt es in freier Wildbahn nur noch auf Borneo und Sumatra – und leider sind sie aufgrund des reduzierten Lebensraumes vom Aussterben bedroht und stehen seit 1986 auf der Liste des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens (CITES).

Da man sie nur noch selten und sehr schwer in freier Wildbahn sehen kann, haben wir in Sepilok ein Rehabilitationszentrum für verwaiste Orang-Utans besucht – davon gibt es weltweit nur vier Stück. Leider ist es uns nicht möglich hier einen „Hyper-Hyper“ Artikel á la „Wir haben sie gesehen“ zu schreiben. Die Geschichte von Borneo, den Orang-Utans und dem Regenwald ist einfach zu traurig.
Mehr Informationen zu den Orang-Utans und ihrem Leben im Regenwald findet ihr hier .

Foto: Orang-Utan in einem Buch mit gefährdeten Tieren

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Wir konnten keine ausgewachsenen Orang-Utans sehen – diese werden zwischen 1,25 und 1,50 Meter groß – sondern nur jüngere Affen, die sich selbst hier nur wenig den Zuschauer zeigen. Um drei Uhr war Essenszeit, anscheinend war das Frühstück zu ausgiebig. Doch dann zeigten sich uns doch vier Orang-Utans. Die Affen die ins Rehabiliationszentrum kommen, haben eine harte Geschichte hinter sich: Sie zogen mit ihren Müttern durch den Regenwald. Auf der Suche nach Nahrung kamen sie in Ölpalmenplantagen. Dort wurden vor ihren Augen die Mütter getötet und die kleinen Orang-Utans entweder gefangen genommen oder laufen gelassen. Die Affen, die überlebten, kammen in Rehabilitationszentrum von Zepiloc.

Foto: Sehen so glückliche Orang-Utans aus?

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Orang Utans werden in Asien gerne als Haustiere gehalten oder nach Übersee illegal verschifft. Laut Regierung ist es verboten, aktiv wird man aber nicht wirklich dagegen. Man schätzt, dass es nur noch ca. 4.000 Borneo-Orang Utans gibt. Wie viele davon noch frei leben, ist ungewiss.

Anders als andere Affenarten sind die Orang-Utans Einzelgänger. Sie werden Wanderer oder Pendler genannt, lediglich die Weibchen haben eine enge Beziehung zu ihren Jungen, ansonsten lebt jeder alleine in einem Revier, das bei den Weibchen zwischen 90 und 700 Hektar groß ist, bei den Männchen bis zu 4000 Hektar.

orang-utan

orang utan auf borneo

orang utan

orang

orang-utans

orang-utans

Umso mehr wir darüber nachdenken, umso trauriger sind wir. Bald wird es die Orang Utans gar nicht mehr geben. Denn nach einer Studie, die im Lonley Planet zitiert wurde, werden bis 2022 98% des Lebensraumes der Orang-Utans auf Borneo zerstört sein. Profit und Palmölplantagen dominieren das Feld.

Tauchen in Sipadan – Übernachten auf der Bohrinseln

Nachdem wir unseren PADI Tauchkurs am Great Barrier Reef absolviert haben, sind wir nun schon ganz gespannt gewesen, erstmals in Asien die Unterwasserwelt kennen zu lernen. Unser erster Tauchausflug führte uns auf die malaysische Insel Borneo. Im Osten Sabahs befinden sich die besten Tauchspots des Landes: Sipadan, Mabul und Kapalai sind kleine vorgelagerte Inseln. Die Philippinen sind nicht mehr weit. Vor allem Sipadan gehört zu den zehn besten Tauchspots der Welt – das sagte man uns zumindest in Australien. Steilwandtauchen, Haie und eine hohe Fischdichte sollten uns erwarten. Für uns Anfänger musste das fantastische Great Barrier Reef erst einmal getoppt werden.

Foto: Einer unserer Lieblingsfische: der Löwenfisch

Der Löwenfisch

Zur Auswahl standen einige Tauchresorts auf Mabul, doch wir haben uns mal wieder für etwas Exotisches entschieden: In der Nähe Mabuls steht tatsächlich eine umgebaute Ölbohrinsel, die nun als Taucherparadies fungiert. Man übernachtet in einfachen Kajüten und kommt sich die ganze Zeit eher wie auf einem Schiff vor. Nur schwanken tut es nicht. Abendliche Gitarrenmusik, nettes Tauchervolk aus der ganzen Welt und ein eigenes Reef unterhalb der Bohrinsel versüßem einem die Zeit zwischen den Tauchgängen. Und komische Pringles Chips mit Seegras-, Shrimps- oder Krabben-Geschmack.

Foto: Die Taucher-Bohrinsel vor Mabul

taucher-bohrinsel

An den vier Tagen konnten wir zehn bzw. dreizehnmal abtauchen – mir hat am letzten Tag aber ein Schnupfen den Spaß verdorben. Highlight war das Tauchen an den Steilwänden von Sipadan sowie die Haie rund um die Korallengärten. Von den Farben der Korallen kommt Sipadan nicht an das Great Barrier Reef ran, dafür haben wir hier viel mehr Fische und sonstige Wassertiere sehen können: Nicht enden wollende Schulen von Baracudas, Jack Fische, Haie, Nemos, Rochen, Riesenschildkröten, winizige Seepferdchen und andere äußerst seltsame Meeresbewohner haben wir getroffen.

Kurzum: Unser neues Hobby gefällt uns sehr und wie freuen uns schon jetzt auf die nächsten Tauchausflüge in Südostasien. Ihr dürft euch nun auf eine kleine Auswahl der Fotos unserer Tauchgänge erfreuen. Hamish (Sorry, I forgot you – congrets to you 100th dive!), Grace, Peter und Alex sagen wir vielen Dank für die tollen Aufnahmen und schicken viele Grüße nach Australien! Denn während wir mit dem Tauchen an sich beschäftigt waren, haben die drei wunderschöne Unterwasserfotos geschossen.

Bis zum nächsten Mal aus der Tiefe!

Weitere Informationen zum Übernachten und Tauchen auf Sipadan findet ihr hier.

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Willkommen in Malaysia auf der Halbinsel Sabah

Vor vier Tagen sind wir im malaysischen Teil der Insel Borneo gelandet. Ganz im Norden liegt die Halbinsel Sabah mit der hässlichen Hauptstadt Kota Kinabalu (KK). Viel zu sehen gibt es in KK nicht, doch wir mussten unseren Aufenthalt auf der Halbinsel organisieren.

Auf Sabah haben wir nur wenige Abenteuer geplant: Tauchen in Sipadan, Besuch der Orang Utans und vielleicht geht es nochmals in den Regenwald. Auf Borneo steht auch der höchste Berg zwischen dem Himalaja und Neuguinea: der Mount Kinabalu mit 4095 Metern Höhe. Diesen wollen wir jedoch aus Kostengründen nicht besteigen, denn Sabah hat den Tourismus für sich entdeckt, und so ist individuelles Reisen fast unmöglich geworden. Ohne ein teures Tourpackage geht hier relativ wenig.

malaysisches Geld

Die Menschen erleben wir als sehr freundlich und hilfsbereit, auch wenn die Kommunikation nicht immer hundertprozentig klappt. Wir fühlen uns wohl in Malaysia! Allerdings geht jetzt alles wieder ein bisschen langsamer vonstatten. Daran und an den Weltreisealltag mit Organisieren und Planen müssen wir uns nach unserer Reisepause langsam erst wieder gewöhnen.

Malaysia

Mittlerweile sind wir in Kudat an der nördlichsten Spitze Borneos angekommen: ein kleines, untouristisches Fischerdorf mit einem chinesischen Tempel.

Kudath auf Sabah

chinesischer Tempel auf Sabah

Hoffentlich ist China nun nicht mehr weit…

Bis bald mit Berichten aus unserer neuen Welt!