Die Gnomads in Bangkok

Oder: Fünf Sterne und drei Käsebrote

Seit kurzem schnuppern die Gnomads thailändische Luft im schönen Bangkok. Bei 35 Grad Celsius sind Kultur und Sightseeing angesagt: buddhistische Tempel, ein 46 Meter langer, goldener Buddha im Wat Po und ein smaragdfarbener Buddha im Wat Phar Kaeo. Dank Gold und Spiegelchen glitzern und funkeln die thailändischen Tempel im Sonnenlicht.

liegender Buddha Wat Po

liegender Buddha Wat Po

Wat Po

Fotos: Liegender Buddha im Tempel Wat Po

Mönch Wat Po

Unser erster Eindruck: Bangkok ist voller Kultur. Westlich, hoch entwickelt mit teuersten Shoppingmöglichkeiten, die an Dubai erinnern, manchmal aber auch stehengeblieben mit ziemlich „einfachen“ Wohnmöglichkeiten. Das Essen sehr lecker. Wohltuende Thai-Massagen gibt es für wenig Geld an jeder Ecke. Die Menschen freundlich und schön anzuschauen. Der Sextourismus boomt weiterhin in jeder Alters- und Gewichtsklasse bei Männern aus allen Herrenländern.

Kaiserpalst Bangkok

Kaiserpalst Bangkok

Kaiserpalst Bangkok

Fotos: Kaiserpalast in Bangkok

Tempel Bangkok

Tempel Bangkok

Tempel Bangkok

Fotos: Wat Phra Kaeo

Wat Arun Bangkok

Wat Arun Bangkok

Fotos: Wat Arun

Nach den Überschwemmungen im Norden Thailands macht sich nun Bangkok in aller Ruhe bereit für das Hochwasser. Die Stimmung scheint noch entspannt zu sein. Am Ufer des Flusses Chao Phraya werden Sandsäcke aufgestapelt. Der Fluss ist übervoll und an manchen Stellen bereits über die Ufer geschwappt. Laut Medien wird die Flut am 26./27. Bangkok erreichen.

Hochwasser Bangkok

Hochwasser Bangkok

Fotos: Bangkok bereitet sich auf das Hochwasser vor

Wir genießen unser Sein derzeit in einem fünf Sterne Hotel im saubersten, größten (1,80 m breit) und bequemsten Bett seit Beginn unserer Weltreise (zum Vergleich unser Zelt ist 1,30m). Ein Pool auf der Dachterrasse, eine deutsche Tageszeitung, gigantisch schnelles Internet und ein Frühstück, das keinen Wunsch offen lässt, verzücken uns Tag für Tag. Haben wir uns doch bereits an Frühstückseier gewöhnt, die in zuviel Fett gebraten wurden und Übelkeit verursachen, so gibt es in Bangkok Frühstück vom Feinsten. Der absolute Hit ist ein frisches Körnerbrot mit Emmentaler Käse und zartem Schinken.
Hatten wir die banalen oralen Genüsse völlig verdrängt?

Bier Thailand

Foto: Tiger-, Elefanten- und Löwenbier

 

 

Tschüss Nepal

Nach nur zwei Wochen verlassen wir das schöne Nepal schon wieder! Wir waren im Annapurna Gebiet ein paar Tage wandern und haben uns über den heiligen Berg Machapuchare sowie das Annapurna-Massiv bei blauem Himmel gefreut. Im Oktober sind die Wanderwege ziemlich überlaufen. Neben Lasteseln scheint es ein Ziel von Jung und Alt, egal, ob trittsicher oder nicht und besonders von Reisegruppen zu sein, einen der schönsten Wanderwege der Welt zu begehen.

Machapuchare

Foto: Der Mt. Machapuchare mit seiner Doppelspitze

Annapurna

Foto: Annapurna

Annapurna

Reisegruppe Annapurna

Fotos: „Reisegruppen“ im Annapurna Gebiet

Die Nepalesen sind unglaublich freundliche, hübsche, umgängliche und gut gelaunte Menschen. Das Dorfleben beim Wandern oder aus dem Bus zu beobachten, bereitet Freude: Körperpflege und Geschirr spülen am Brunnen, Hausaufgaben vor der Haustür, überfüllte Busse, Ziegen, Kühe,…

nepalesische Kinder

Annapurna

Straßenleben Nepal

Nepal

Fotos: Straßenleben in Nepal, zwei Schafen wird das Fell abgezogen

Wir sind zurück in Kathmandu, schauen uns gigantische Stupas an, essen europäische Schokolade und haben ein ganz echtes italienisches Restaurant entdeckt, in dem wir jeden Abend bei Pizza, Pasta und einem Cappuccino für zwei Stunden vortäuschen, in der westlichen Welt zu sein. Wir essen so, dass wir angenehm satt sind. Den Rest packen wir ein und geben den Straßenkindern, die zusammen mit den Straßenhunden auf gammeligen Decken sitzen und Klebstoff schnüffeln. Teilweise sind sie so zugedröhnt, dass sie es gar nicht merken, wenn ihnen ein Freund das Brot wegnimmt.

Bodnath Stupa Nepal

Foto:Bodnath Stupa

Heute machen wir uns auf den Weg nach Bangkok. Wir haben einen günstigen Flug erstanden und ihn gleich mit einem Rückflugticket nach München kombiniert. Die letzten drei Monate unserer zweijährigen Weltreise sind somit definitiv angebrochen – ein komisches und zugleich gutes Gefühl! Ja, wir freuen uns riesig auf Deutschland mit allem, was dazu gehört und träumen schon von heimischem Essen, einer Jeans und neuen Schuhen. Doch bevor wir uns auf den kalten Winter in Deutschland einstellen, blicken wir vergnügt unserem Hundeleben in Südostasien bei Sonne, Strand und Meer entgegen! Uns geht’s gut!

Nepal

Foto: Nepalesisches Hundeleben in Kathmandu

Die (Um)Erziehung der Chinesen

Nun haben wir das chinesische Hoheitsgebiet wieder verlassen und können ganz ungeniert „die Wahrheit über die Chinesen“ schreiben. Dass die chinesische Mentalität nicht gerade unser Favorit ist, konntet ihr sicherlich in unseren bereits geposteten Blogbeiträgen erkennen. Die kulturellen Unterschiede sind einfach zu groß. Wir haben auch wegen vier Wochen die chinesische Sprache nicht gelernt oder auch nicht im Hochland in einem einsamen Dorf gelebt, um deren Ursprünglichkeit zu erfahren. Aber wir haben auch sehr hilfsbereite und nette Chinesen getroffen.

Was uns aber besonders aufgefallen ist: Verbotsschilder über und über. Ich mag solche Schilder besonders gerne und somit ist eine schöne Schildersammlung entstanden. Uns erzählte eine tschechische Reiseführerin, dass die Chinesen u.a. mit solchen Schildern umerzogen werden sollten. Zu Olympia 2008 wurden die Chinesen z.B. angehalten sich in Warteschlangen aufzureihen und es wurden Taschentücher verteilt, damit nicht jeder rumrotzt. Auch wurde sich in Workshops getroffen, um westliche Tischmanieren (ohne rülpsen, pupsen, schlürfen und schmatzen) zu erlernen. Nur wenige von vielen Beispielen.

Aber ich bin mir da nicht 100% sicher, vielleicht sind die Schilder auch nur für die Touris.

Enjoy:

Die Chinesen rauchen, überall & immer, das Verbotsschild interessiert nicht.

Dieses Schild ist der Klassiker:

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Im Hotel: ein rauchfreies Bett im Raucherzimmer!

nosmoking

Im Hostel: Verboten!

im hostel

Selbst beim Fahrradfahren wird die Richtung vorgegeben:

fahrrad

fahrrad

Wir betreten die Fußgängerzone. Um diese Schildersammlung zu verstehen, benötigen wir Zeit, einige Embleme sind uns nicht ganz klar:

in der Fußgängerzone

verbote

So, und nun geht’s ans Eingemachte: Auf dem Herrenklo – Bitte näher ans Pissoir herantreten!

klo

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Nach dreiwöchiger Tibetrundreise stellen wir uns jedoch folgende Fragen:

Wer ist für die Umerziehung der chinesischen Politiker verantwortlich? Darf der Dalai Lama jemals wieder als politisches und religöses Staatsoberhaupt in seine Heimat zurück? Wann wird die „Autonome“ Region Tibet befreit?
…nachdem alle Straßen fertig gebaut sind und die Bodenschätze geplündert wurden?

Willkommen in Nepal

Am Morgen des 8. Oktobers haben wir unser Lieblingsland Tibet problemlos über die schwer bewaffnete Freundschaftsbrücke nach Nepal verlassen. Nach ein paar Stunden im Jeep sind wir im tief gelegenen und hektischen Kathmandu angekommen.

Nepal

Foto: Auf dem Weg nach Kathmandu

Irgendwie hatten wir jedoch mehr das Gefühl, in Indien gelandet zu sein: Zum einen leben in Nepal relativ viele Inder und zum andern riecht es nach Kreuzkümmel und Räucherstäbchen, die Straßen sind überfüllt mit Menschen, Autos und Motorrädern. Die tibetische Ruhe, Abgeschiedenheit, Menschenleere, der blaue Himmel und Friede scheinen nun wirklich ein für allemal dahin zu sein.

Nepal

Wir haben uns ein ruhiges, sauberes Hotel mit eigenem Balkon und mit bester Duschmöglichkeit seit vielen Wochen gesucht und gefunden. Ein paar Tage ausspannen, Tibet verarbeiten und dann ging’s weiter mit dem Flieger nach Pokhara.

nepalesisches Bier

Eigentlich war es mein Wunsch das Annapurna Massiv zu umrunden. Aber mir fehlt die Energie für eine dreiwöchige Wanderung und Nils sowieso die Wanderlust. Deshalb haben wir uns eine kleine fünftägige Wanderung nach Poon Hill in der Anaapurna Gegend ausgesucht, um wenigstens ein bisschen Bewegung und Himalaja genießen zu können.

Flug nach Pokhara

Foto: Flug nach Pokhara

Drei Tage Kora am Mt. Kailash

„Großes Schneejuwel“ wird die schneebedeckte, pyramidenförmige Spitze, die 6814 Meter in den Himmel ragt, im tibetischen Buddhismus genannt. Erklommen wurde der Mt. Kailash nur vom Yogi Milarepa (11. Jhd.), der am Fuße des Berges in völliger Abgeschiedenheit lebte und über ihn verkündete: „Kein Ort ist wundervoller als dieser.“

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Fotos: Mt. Kailash

Im tibetischen Glauben wird der Berg als Palast Buddhas gesehen. Als spiritueller Ort für Buddhisten, Hindus, Bön und Jainisten zieht der Kailash zahlreiche Pilger aus aller Welt an. Nur für Reinhold Messner gab es im Jahre 1985 eine Genehmigung den Berg zu besteigen. Und Messner hat aus Respekt vor den Religionen abgelehnt.

Über den deutschen Nationalfeiertag sind wir drei Tage um den Berg gewandert und haben in Gästehäusern dortiger Klöster übernachtet. Bei kurzem Atem ging es hoch auf den Drölma La Pass von knapp 5.700 Metern. Am höchsten Punkt haben wir in das bereits bestehende Gebetsfahnenmeer unsere Gebetsfahnen aufgehängt und Wünsche in den Himmel geschickt.

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Foto: Unser Nachtlager auf gut 4.900 Höhenmetern

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Fotos: Gebetsfahnen soweit das Auge reicht am Drölma La Pass

Nach Vollbringung der Kora, d.h. 53 km in drei Tagen (Die „echten“ Pilger legen diese Strecke an einem bis zwei Tagen zurück) auf mindestens 4.900 Höhenmetern haben wir nach dem tibetischen Buddhismus die Sünden eines Lebens verloren.

Wir haben pilgernde Tibeter getroffen, mit ihnen Yakbutter, Yakjoghurt, Brot und Käse gegessen sowie Lammknochen abgenagt. Ganze Familien mit Kleinkindern auf dem Rücken, alte, gekrümmte Menschen besuchen diesen heiligen Ort und gehen die Kora. Wer es schafft, den Kailash 108mal zu umrunden, der erlangt die unmittelbare Erleuchtung.

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Fotos: Picknick mit tibetischen Pilgern

 

Ja, es war anstrengend aber unvergesslich schön!

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Ein tibetisches Krankenhaus auf 4.700 Metern Höhe

Unsere Reise durch Tibet hat uns mittlerweile weit in den Westen des Landes geführt. Wir sind im kleinen Örtchen Darchen am Fuße des heiligen Berges Mt. Kailash , einer Pilgerstätte für Buddhisten, Hindus und Bön angekommen. Die Nächte verbringen wir im „Sun and Moon Guesthouse“, das unter tibetisch-schweizerischer Leitung steht.

Doch das ist noch lange nicht alles: Dem Gästehaus ist ein Krankenhaus und eine Ausbildungsstätte für Ärzte angeschlossen. Aus Spendengeldern, Freiwilligenhelfern und in Zusammenarbeit mit der Regierung wurde an dieser Pilgerstätte, was unweigerlich viele kranke Menschen anzieht, ein Projekt geschaffen, das Gesundheit bringt!

Krankenhaus in Tibet

Foto: Arztkonsultation in Tibet

Krankenhaus in Tibet

Foto: Händedesinfektion bzw. Händewaschen vor dem Patientenzimmer

Krankenhaus in Tibet

Foto: Ultraschallgerät finanziert von Spendengeldern

Krankenhaus in Tibet

Foto: Desinfektion von medizinischem Besteck

Krankenhaus in Tibet

Foto: Apotheke mit westlicher Medizin

Krankenhaus in Tibet

Foto: Erstellen von tibetischer Medizin

Krankenhaus in Tibet

Foto: Fünf neu errichtete Patientenzimmer

Derzeit durchlaufen 25 junge Menschen ihre Ausbildung zum Arzt. Ein Internat wurde gerade für sie erstellt. Die Lehrer stammen ebenfalls aus Westtibet und wurden in Lhasa ausgebildet.
Das Geniale an der Idee ist, dass die ausgebildeten Ärzte zurück in ihre Heimatdörfer gehen und dort Menschen heilen können, denen ansonsten jegliche Form von medizinischer Behandlung versagt bliebe.

Ausbildung zum tibetischen Arzt

Foto: Unterrichtsstunde

medizinische Bibliothek in Tibet

Foto: In der Bibliothek wird das Wissen des Medizinbuddhas weitergegeben

Geleitet wird das Projekt von einem tibetischen Herrn namens Konchock Chugtsang, der 1960 als Elfjähriger mit seiner Nomadenfamilie über Nepal das Land verlassen hat und letztendlich in der schönen Schweiz gelandet ist. Heute lebt er mit seiner Familie in Zürich und verbringt die Sommermonate in Tibet.

Konchock Chugtsang v

Wer in der nahenden Vorweihnachtszeit Gutes tun möchte, ohne dabei einen Wasserkopf zu füttern, der kann sich auf der Internetseite www.kailashprojekte.ch umschauen und vielleicht sogar eine kleine Spende an

Tibet, Kailashprojekte
Postbank Stuttgart
BLZ 60010070
Konto Nr. 246 267 02
IBAN DE 21: 600 100 7000 24626702

entrichten.

Wenn einer unserer Leser eine Reise auf’s Dach der Welt planen sollte und etwas Platz in seinem Rucksack haben sollte, warme Kleidung, Schuhe, Decken, Schlafsäcke und gute Sonnenbrillen sind in Tibet immer willkommen.

VIELEN DANK!