Videos aus dem Vietnam

vietnamOft habt ihr hier im Gnomadblog nicht Videos zu sehen bekommen – wir mögen „Stillbilder“ einfach lieber und zudem haben wir gar keine ädequate Videokamera. Doch mit meinem neuen iphone4 aus HongKong habe ich eine brauchbare Alternative gefunden, mit der zumindest auch mir kleinere Spots gelingen.

Und nun erwische ich mich immer wieder dabei auch mal ein Video zu machen, wenn die Bewegung im Vordergrund stehen soll. Auch wenn meine Mitreisende meint, meine Handbewegungen wären immer noch zu schnell… Naja… Viel Spaß!

1) Koi-Karpfen

Diese Karpfen wurden in der Zitadelle von Hue (UNESCO Weltkurturerbe) gefüttert.

[youtube UytDdfViR3k]

2) Traffic in Hanoi

Vom „Highland-Café“ aus dem vierten Stock haben wir diese Strassenszene stundenlang beobachtet. Hier lediglich 30 Sekunden:

[youtube ixMZE9MOKrg]

3) Thien gibt Nils Nachhilfeunterricht im Lesen

In unserem Homestay im Mekong-Delta haben wir den kleinen 3 Jahre alten Thien getroffen. Ein pfiffiges Kerlchen, der uns alle unterhalten hat.

[youtube Qm5loe6HLyQ]

4) Die Halongbucht

Endlich Sonne!

[youtube 7Yys6lC0i4E]

Weihnachtsgrüße aus dem Vietnam

Während ihr mit der Bahn im Schnee steckenbleibt, am Flughafen übernachten müsst und auf den Autobahnen durch das Rote Kreuz mit heißen Getränken versorgt werdet, können wir von Schnee nur träumen. Kein Glühwein vom Christkindlesmarkt und auch keine Rennerei um die besten Weihnachtsgeschenke.

Denn im fernen Vietnam feiern nur die Touristen Weihnachten, nicht aber die Einheimischen. Trotzdem werden (nur für uns) Weihnachtsbäume aufgestellt, die Kinder tragen Nikolauskostüme und weil ja Weihnachten ist, gibt es 15% Discount auf das Schnitzel. Die Kinder bekommen zudem noch aufblasbare Weihnachtsmänner.

xmas2010

Wir feiern Weihnachten ganz ruhig, gehen heute am Heiligabend lecker Essen und fliegen morgen weiter nach Ho Chi Minh City. Echte Weihnachtsstimmung kommt da natürlich nicht auf.

xmas

xmas

All unseren Lesern wünschen wir ein geruhsames und gesegntes Weihnachtsfest, kommt alle rechtzeitig und sicher Hause an, habt viele schöne Stunden und genießt Lebkuchen, Plätzchen, Weihnachtspunsch und den Festtagsbraten.

Foto unten: So richtig traut der Kleine dem Roten Mann nicht über den Weg.

supermarkt

Hey, bei uns sind die Bäume grün und nicht weiß…

tannenbaum

baum

xmas-haus

Vietnam Airlines Flugtest

Vietnam ist ein lang gezogenes Land in Südostasien, im Norden China, im Westen Laos und Kambodscha. Vietnam zieht sich knapp 2.000 Kilometer lang Richtung Süden. Nachdem wir den Bummelzug von Sapa nach Hanoi in sagenhaften elf Stunden (für die knapp 300 Kilometer) genießen durften, buchten wir einen Flug von Ha Noi nach Hue. Unsere Wahl fiel auf Vietnam Airlines, die lokale Fluglinie des Landes. Wir hatten eigentlich nichts gutes über Vietnam Airlines gehört. Da wurde von Landungen auf dem Schaumteppich gesprochen, verlorenem Gepäck und unfreundlichem Servicepersonal.

Vietnam Airlines

Unser Flug war okay, soviel vorweg und für die Kurzstrecke aus unserer Erfahrung (naja, nach einem Flug) empfehlenswert. Hier der Vietnam Airlines Flugtest.

1) Vietnam Airlines – die Buchung

Entgegen allen Tipps haben wir direkt auf der offiziellen Webseite gebucht, die es auch auf Deutsch gibt. Die Buchung ging schnell und einfach, die Webseite ist klar aufgebaut und der Preis wird sofort inklusiver aller Steuern und Gebühren aufgeführt. Der Preis für 2 Personen für den knapp ein Stunden Inlandsflug lag bei 2.688.000 VND, umgerechnet knapp 103 EUR. Das ist okay und spart uns ungefähr 12 Stunden Busfahrt. Schön, dass eine Bezahlung per Kreditkarte keine extra Gebühren anfallen lässt, wie bei den meisten anderen Fluglinien. So kann man über die Kredikarte Meilen bei der Lufthansa sammeln 😉

preise-vietnam-airlines

2) Vietnam Airlines – der Checkin

Von Ha Noi aus fährt ein Minibus von Vietnam Airlines für 2 US-Dollar zum Flughafen. Dort angekommen dauerte der Checkin knapp 15 Minuten, davon waren 13 Minuten warten in der Schlange. Ansonsten alles paletti.

Vietnam Airlines

3) Vietnam Airlines – das Flugzeug

Vietnam Airlines hat nach großen Problemen mit ihren Flugzeugen angeblich einige neue Maschinen bestellt und auch schon ausgeliefert bekommen. Wir sind mit einem Airbus A 321 mit 3-3 Bestuhlung geflogen. Und überraschenderweise war der Abstand der Bestuhlung sehr großzügig, das haben wir selten gesehen. Somit war selbst Arbeiten mit dem Laptop sehr angenehm.

Beinabstand

A321 Vietnam Airlines

4) Vietnam Airlines – Service an Bord

Auf dem Ein-Stunden-Flug gab es lediglich eine kleine Wasserflasche. Kein Keks, nix… Bei Thai Airways bekommt man da noch ein Snack oder Sandwich. Deshalb können wir nichts über das Essen sagen. Zu lesen gibts neben vietnamesischen Tageszeitungen die Bordzeitung „Heritage“ – ein nett designtes Journal mit Artikeln in vietnamesischer und englischer Sprache.

heritage-vietnam-airlines

5) Vietnam Airlines – das Fazit

Nach diesem kurzen Flug können wir die Airline natürlich nicht zu 100% einschätzen, mal sehen ob noch ein weiterer Flug dazukommen wird. Guter Preis, Pünktlichkeit und großzügiger Beinabstand sprechen aber auf den ersten Blick für sich.

Eure Vietnam Airlines Erfahrungen?

Ist jemand von euch schon einmal mit Vietnam Airlines geflogen? Vielleicht sogar die Langstrecke von Deutschland aus? Wir freuen uns auf eure Berichte!

Vietnam-Airlines

Die Halongbucht von Vietnam

Auch im Vietnam wird der Tourismus immer wichtiger, das Land wandelt sich vom Agrar- zum Dienstleistungsland. Derzeit besuchen knapp 4 Mio. Besucher jährlich das Land – Platz 9 der meist besuchten Länder laut dem World Tourism Ranking der Welttourismusorganisation. Platz 1 der Sehenswürdigkeiten in Vietnam ist die Halong Bucht im Norden des Landes. Als UNESCO Weltkulturerbe auserkoren, besuchen heute tausende von Touris die Halong Bucht per Schiff. Entweder man nimmt an einer Tagestour teil oder übernachtet in einer der schönen Buchten zwischen den knapp 2.000 Felsen auf einem Schiff.

halong-bucht

Nach sorgfältigen Überlegungen buchten wir eine Tour, die drei Tage und zwei Nächte dauern sollte. In Ha Noi bieten gefühlte 1.000 Travelagencies Touren in die Halong Bucht an. Die Touren beeinhalten auch die 3,5 h lange Autofahrt von Ha Noi nach Ha Long – ein „Scenic Drive“ (vorbei an Industriegebieten, Baustellen und zerfallenen Wohnvierteln) mit Stopp an einer überdimensionalen Kunsthalle. Wir kamen uns vor wie auf einer guten alten Butterfahrt…

Doch die ersten Ausblicke sind verheißungsvoll, auch wenn der Himmel wolkenverhangen ist und sich die Sicht wie im Augsburger November anfühlt. „Ich verlass das Boot nicht und lese lieber!“, verkündete ich etwas demotiviert.

Foto: Die Segel sind nur Show!

Oriental Sails Segelschiff

Unsere Kajüte, noch tropft es nicht.

Kajüte

Dafür war das Essen umso ausgefallener: Ein Strauß Shrimps und Flühlingslollen an Ananas.

Essen auf dem Schiffananis mit frühlingsrolle

Doch das Wetter wurde zunehmend besser, so dass wir am letzten Tag sogar blauen Himmel begrüßen konnten. Der erste Stopp per Boot galt einer überdimensionalen Höhle, der „Hung Sung Sot“, die mit einem Phallus-Stein prahlt und wunderschön beleuchteten Formen. Zum Glück waren wir gegen vier Uhr nachmittags dort und hatten die riesige Höhle fast für uns alleine.

 

[mygal=vietnam-hoehle]

 

Immer wieder begneteten uns kleine schwimmende Fischerdörfer, die komischerweise große Werbung für eine lokale Bank machten. Die Touristenströme locken eben auch hier die Geschäftsleute an.

Floating Village

Apropos Touristenströme. Teilweise sind wir durch verlassene Buchten gefahren, waren das einzige Boot und konnten die herrliche Stimmung genießen. Am letzten Tag kamen uns allerdings massenweise Ausflugsdampfer entgegen, quasi wie auf der „Avus“ der Halong Bucht. Wir können uns vorstellen, wie es hier in der echten Hochsaison aussehen muss!

Halong-Bucht

Und ja, tatsächlich sollte die Halong Bucht auf jedem Tourplan eines Vietnamreisenden stehen! Die Buchten sind wunderschön, die Berge glänzen und spiegeln sich im Wasser und wenn sich dann noch die Sonne blicken lässt, ein herrliches Erlebnis.

 

[mygal=vietnam-halongbucht]

 

Da wir ja selten ohne Kritik und Bedenken in unseren Blogbeiträgen enden, seien noch zwei Dinge gesagt:

– Die Vietnamesen kennen keinen Servicegedanken. Unser Boot war nicht das billigste, da wir Ratten und Karaoke entkommen wollten. Das ist uns auch gelungen, dafür tauschten wir dreimal die Kajüte. In der ersten hatte es abends angefangen von der Decke ins Bett zu tropfen, in der zweiten ging die Heizung nicht und das Fenster ließ sich nicht schließen und in der dritten? Kein heißes Wasser und nur drei Tropfen aus dem Duschkopf, dafür ein schnöder „Och, ich denke, das Wasser ist nun heiß genug zum Duschen!“ Kommentar unseres Tourguides, der eigentlich gar kein Tourguide war, sondern lediglich ein paar auswendig gelernte englische Sätze vor sich hinstammelte. Und das bei 10 Grad, Wind und einer feuchten Kajaktour. Oder dieser Satz auf meine Frage, ob ich noch ein paar Pommes bekommen könnte „I think you had enough!“. Da lache ich ja schon wieder drüber, aber:

– Die Vietnamesen lachen immer – auch wenn sie es nicht so meinen. Egal, ob wir gerade während des Sonnenuntergangs in eine Bucht fahren, um andere Touris vom Kayaken abzuholen und wir endlich den langersehnten roten Feuerball am Horizont entdecken und sofort wieder um ihn beraubt werden, denn wir warten im Schatten. Die Vietnamesen verstehen dich nicht aber grinsen. Nicht zu viel erwarten, der Vietnam ist ein Entwicklungsland und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Zudem regiert hier der Sozialismus! Doch wir sind ja schließlich wegen der schönen Landschaft hier und die gibt es wirklich zu genüge.

Vietnam

Eure Erfahrungen in der Halong-Bucht?

Wer schon einmal in der Halong Bucht war und ebenso lustige Kommentare der Tourguides oder anderes Kurioses erleben durfte – Wir warten drauf! 😉

Vorsicht Vietnam

Eigentlich sollte unser erster Blogbeitrag aus dem Vietnam den Titel „Good Morning Vietnam“ tragen. Wir wollten berichten, wie wir nach Laos eine sozialistisch-touristische Watsche in der Kälte bekommen haben und wir die Bergbewohner im Nordwesten des Vietnams erlebt haben. Wir wollten von gefluteten Dörfern, Zwangsumsiedlungen, hässlichen Wohnsiedlungen und Menschen, die nicht reden sondern schreien, erzählen. Doch dann sind wir in Hanoi angekommen und alles kam anders als geplant…

Frau im Vietnam

Sapa

Sapa

Sapa

Fotos: Dorfbewohner bei Sapa

Und jetzt erstmal der Reihe nach:

Land:

Am 8.Dezember (oder so) sind wir endlich in Sapa gelandet. Dicke Nebelschwaden, die die Sicht auf die Reisfelder und die umliegenden Berge verhüllten, gefühlte 5 Grad, Nieselregen und aufdringliche „minority people“, deren Wurzeln und Kultur in China liegen, haben uns im Nordvietnam empfangen. Das Leben in den Bergdörfern ist extrem hart und mühselig. Die Menschen sind trotz ihrer Aufdringlichkeit „Buy from me? Buy from me?“ irgendwie sympathisch und schön anzuschauen: Traditionelle, bunte Gewänder, Kopfbedeckungen, die die Stammeszugehörigkeit und Frisuren, die den Familienstand verraten.

Sapa

Foto: Reisterrassen im Winter

Sapa

Foto: Transport

Sapa

Foto: Kinderfüße – Socken gibt’s auch nicht im Winter

Sapa

Foto: Zum „Verkaufsgespräch“ werde ich an der Hand genommen.

(P.S. Mit 1.61,5 Meter laufe ich bereits unter der Kategorie „klein“)

Eine Wanderung in vier Bergdörfer haben wir unternommen und uns die Lebensweise angeschaut. Eine Familie hat ihr Mittagessen (frisch geschossenes Eichhörnchen, die kleinen Knochen werden mitgegessen, und Schwein mit Gemüse) sowie Reiswein, der wie Schnaps brennt, mit uns geteilt.

Sapa

Sapa

Fotos: Der Haaransatz ist abrasiert, damit kein Haar in der Suppe landet = verheiratete Frau

Sapa

Foto: Die Küche

Stadt:

Eine elfstündige Zugfahrt, in der wir knapp 300 km zurückgelegt haben, hat uns vorgestern in ein turbulentes Hanoi verschifft. Hupende Vespas soweit das Auge reicht, Handwerk am Straßenrand und Menschen, die unsere Euros wollen. Es muss für jedes bisschen gehandelt und gefeilscht werden, wie wir es in Laos völlig verlernt hatten. Außerdem sind wir im Vietnam alle Multimillionäre, denn 1.000.000 Dong sind umgerechnet 50€. Wie kompliziert! Und genau hier ist Vorsicht geboten, denn es wird gerne mal eine Null addiert und das Rückgeld einfach nicht herausgegeben mit der Hoffnung, dass es der Touri nicht realisiert. Und so haben wir gleich an unserem ersten Morgen 30€ „Trinkgelder gegeben“, denn wir haben vergessen, auf unser Rückgeld zu warten. Die Vietnamesen sind besonders schlau. Sie nehmen dein Geld, stecken es ein, verziehen keine Miene und tun so, als würde alles passen. Und somit erwarteten wir gedankenverloren und vom Trubel oder dem leckeren Kuchen abgelenkt auch kein Rückgeld. Mit Entsetzen hatten wir beide unsere Dummheit jeweils eine halbe Stunde später festgestellt. Sind ins Cafe und an den Ticketschalter zurückgestapft, haben freundlich um unser Rückgeld gebeten und es sogar ANSTANDSLOS und OHNE Diskussion zurückbekommen. Die junge Dame war etwas verlegen. Die alte völlig abgebrüht. Also Vorsicht im Vietnam, wenn es um dein Geld und deine Habseligkeiten geht. Vor Langfingern ist man nämlich auch nicht gefreit.

Hanoi

Hanoi

Hanoi

Hanoi

Foto: Straßenleben in Hanoi

Voller Wachsamkeit sind wir also heute durch die Gassen Hanois gestapft und haben uns unter anderem das vietnamesische Leben an den Bahngleisen angeschaut. Der Zug fährt hier direkt durch eine Wohnsiedlung. Auf den Gleisen wird gekocht und gespielt und Haare gewaschen. Einen freundlich dreinschauenden Herrn haben wir angequatscht mit: „Do you speak English?“ Seine Antwort lautete: „Ich spreche deutsch.“ Kurzer Hand hat er uns in seine ca. 12 qm große Wohnung eingeladen und so tranken wir morgens um 11 Uhr Wodka.

Hanoi

Hanoi

Hanoi

Foto: Leben am Bahngleis in Hanoi

Mit dem Boot von Laos nach Vietnam

Inzwischen haben wir schweren Herzens Laos verlassen und sind im Vietnam angekommen. Zwei Tage im Boot und einen Tag im Bus haben wir nun hinter uns. Es wäre einfacher gewesen nur den Bus zu nehmen, aber wir wollten uns nicht die Freude nehmen ,in einem engen Boot mit den Locals und anderen Touris auf harten Sitzen gen Norden zu tuckern. Abenteuer pur in einer Gegend, wo nicht viele Menschen wohnen und auch nicht allzu viele Touristen vorbei kommen.

Laos

Auf dem Boot war’s eng. Immer mehr Menschen wurden auf die kleinen Holzbänke gepfercht, doch zum Glück nur eine Stunde, dann hatten wir den alten Kahn für uns alleine. Fast! Ein holländisches Pärchen und eine Schweizerin leisteten uns Gesellschaft. Dazu der Bootsfahrer und die „Stewardess“, die sich mit einem Buschmesser die Fingernägel geschnitten hat, in der Pinkelpause im Fluß baden ging und schon einmal das Abendessen vorbeibereitete. Wir passierten einige Dörfer, Kinder spielten im Wasser, die Männer fischten und die Frauen sammeltn Seegras. Wir dachten immer wieder: Wie romantisch und idyllisch!

laos

Foto: Auf der Suche nach einer Unterkunft.

Die Nacht verbrachten wir in einem kleinen Dorf, aßen abends in einem Family-Restaurant und konnten mal wieder die Abgeschiedenheit und die Entfernung zur Zivilisation genießen.

Laos war für uns eine positive Überraschung, wir freuen uns auf ein Wiedersehen! Meine ehemalige Pendlerfreundin hatte mir schon jahrelang von Laos vorgeschwärmt. Auch ist das Land noch relativ unversaut, was den Tourismus angeht (nehmen wir mal die Saufstadt Vang Vieng aus).

Doch wie immer lassen wir Bilder sprechen:

[mygal=laos-boot]

Am Schluss dann aber doch etwas Ernüchterung: Die Chinesen holzen große Teile der Regenwälder ab und bauen Kautschukplantagen an. Die Baumaschinen und Unterkünfte der chinesischen Arbeiter zeugen von einer „Übernahme des Landes durch die Chinesen“ auch hier. Laos hat anscheinend ein vierzigjähriges Abkommen mit den Chinesen über ausgewiesene Regenwälder, die zur Abholzung und zum Kautschukanbau vorgesehen sind, so berichtet uns ein Laote. Zahlreiche Gästehäuser und Restaurants sind ebenfalls schon in chinesischen Händen. Die roten Lampen und Girlanden verraten den Eigentümer.

china in laos

abrodung

Foto: Kautschukplantage am hinteren Hang

Sabai-dii aus Luang Prabang

… und eine Brise Sonne und Wärme ins winterliche Deutschland

Über das „Backpackerdorf“ Vang Vieng sind wir bereits vor einer Woche im schönen Luang Prabang gestrandet. Die kleine Stadt Luang Prabang direkt am Mekong mit seinen zahlreichen französischen Villen, den buddhistischen Tempeln, seinen Mönchen sowie den schönen Straßencafes ist UNESCO Weltkulturerbe und nun wirklich mehr als verzückend.

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Foto: Traditioneller laotischer Tanz

Laos gefällt uns so extrem gut, dass wir unsere Weiterreise in den Vietnam um ein paar Tage nach hinten verschoben haben. Weder mit Strand noch mit Meer kann Laos gegenüber seinen Nachbarländern auftrumpfen. Es zieht mit dem Charme und der Freundlichkeit seiner Bevölkerung die Reisenden an.
Wir sind der Meinung, dass die Laoten die freundlichsten und ehrlichsten Menschen sind, die uns auf unserer Weltreise bisher begegneten. Es muss nicht gehandelt oder gefeilscht werden. Die Preise für Zimmer, Eintritte und Verpflegung sind immer mehr als fair und sogar die Tuk-Tuk-Fahrer sind nett und respektvoll. Niemand ist aufdringlich, niemand muss abgewimmelt werden, niemand nervt. Absolut hilfsbereit, entspannt, ehrlich, sicher und echt, so erleben wir das Land, das leider kaum jemand kennt. Ein zwischen Angkor Wat, Ko Phi Phi, Bangkok und der Halong Bay verstecktes Juwel, das sich absolut schön und stressfrei anfühlt. Jederzeit wieder!

Wissenswertes: Wenn ein Junge aus ärmlichen Verhältnissen gerne studieren möchte, dann wird er Novize. Nach vielen Jahren Leben als Novize bzw. als Mönch und manchmal auch nach einem Leben im Ausland gehen sie mit besten Englischkenntnissen und guter Bildung zurück ins bürgerliche Leben. Wer sich nicht für ein Mönchsleben entschieden hat, arbeitet tagsüber in Hotels, Restaurants,… besucht die Abendschule, um dort Englisch zu lernen.

Was dürfen wir euch pünktlich zum 1. Dezember in euren Adventskalender aus Luang Prabang schicken?

Das leuchtende Orange der Mönche?

[mygal=laos-monks]

Das Glitzern der Tempelanlagen?

[mygal=laos-tempel]

Die Lebensfreude, die Gelassenheit und die Freundlichkeit der Menschen?

[mygal=laos-menschen]

Oder die laue Sommerabendstimmung am Fluss?

Vientiane – die entspannteste Hauptstadt der Welt

Vor kurzem wussten wir noch nicht einmal, wie die Hauptstadt von Laos überhaupt heißt: Vientiane. Wir wussten auch nicht wirklich, wo Laos exakt liegt: in Südostasien (im Norden China, im Westen Burma, im Süden Thailand und im Osten der Vietnam). Beides wissen wir nun. Auch wissen wir nun, dass die Hauptstadt von Laos die entspannteste Hauptsatdt der Welt ist, zumindest in unseren Augen.

Foto: Die Gnomads in Laos

Beerlaos

Das führt uns gleich zum nächsten Foto:

„Diese Geschwindigkeitsbegrenzung wird von Beer Lao präsentiert!“ oder: „Don’t drink and drive!“ (das sage ich)

Autoschild

Die Stadt hat wie unsere Wahlheimat Augsburg knapp 200.000 Einwohner, ist aber viel jünger (erbaut von Siamesen um 1828) und wurde am Ende des 19. Jahrhunderts französisch. Bis heute sieht man deren Spuren: Schöne Villen und alte Häuser, die heute edle Hotels und Restaurants beherbegen. Wir schlemmen französisch wie nie zuvor, billiger und besser als in Paris. In den 60er Jahren und während des Vietnamkriegs lungerten dann hier CIA-Agenten, abgestürzte Piloten und russische Spione herum. Doch die Zeit scheint stehengeblieben zu sein.

Foto: Schlemmen auf Französisch für fünf EUR.

französisch-essen

Foto: Frankreich in Laos

frankreich

Denn wir hören uns selbst sagen: „Lauf nicht mitten auf der Straße, wir sind schließlich in der Hauptstadt!“. Ja, hier kann man noch auf der Straße laufen ohne von einem verrücktem Tuk-Tuk-Fahrer umgefahren zu werden. Die Straßen hier im Old Quarter sind ruhig und fast leer.

Foto: Der Triumphbogen von Vientiane

triumphbogen von Vientiane

Doch nicht an diesem einem Morgen: Nachdem wir abends schon das Flowerfestival am größten Tempel der Stadt Pha That Luang erlebt haben, an dem tausende von Gläubigen wunderschöne Blumengestecke am Tempel niederlegen, findet morgens das Almosen-Festival statt. Hierzu kommen die meisten Mönche des gesamten Landes in die Hauptstadt, bauen morgens um fünf Uhr ihre Opferschüssel auf und warten auf den nicht enden wollenden Strom der Spender.

Fotos: Wunderschöne Tempel, gefühlte 325 an der Zahl…

… und eine Menge Eindrücke von Vorgägne, die man ohne Reiseführer nicht ganz nachvollziehen kann…

tempel in laos

mönche

tempel

laos

mönche

blumen

Opfergaben

Tempel

buddhas

Okay, wer nun immer noch nicht genug hat: Schreibst in die Kommentare, dann gibt es als nächstes eine schöne Tempelgalerie…

Es war einmal ein „Beach“ in Thailand

Es war einmal ein wunderschöner weißer Sandstrand. Er lag in einer einsamen Bucht, türkisblaues Wasser mit vielen Fischen im Süden von Thailand. Es herrschte eine Stille, die unglaublich war. Die Sonne brannte. Es kam ein Boot vorbei. Es hatte Amerikaner an Bord, einige mit kurzen Hosen und einer Käppi auf die Kopf , andere mit Turnschuhen und Tennissocken. Sie waren aus Hollywood und suchten dem perfekten Strand für den Movie „The Beach“. So wurde dieser Beach, er heisst übrigens „Maya Beach“ weltberühmt.

Die Postkarten verraten schon vorher, was auf uns warten sollte:

Maja Beach

Und wenn man diesen wunderschönen Beach heute besucht, erwartet einen folgende Realität:

The-Beach

TheBeach

Mittags und abends ist der Strand gesäumt von Speedbooten, die von der benachbarten Insel Koh Phi Phi und aus Phuket kommen. Nachmittags kommen noch mehr Ausflugsdampfer hinzu. Diese sind so groß, dass sie vorher den Anker werfen müssen und gar nicht an den Strand können. Horden von sonnencremebedeckten Touris hüpfen ins Wasser und versuchen, die wenig übrig gebliebenen Fische zu entdecken. Wir essen Lunch in der Bucht, bevor es zum zweiten Tauchgang weitergeht.

Wir haben rund um die Insel Ko Phi Phi und den Maya Beach zwei Tauchgänge gemacht. Diese waren relaxt und völlig stressfrei, die nierderländische Divemasterin hat uns gut geführt. Doch leider gab es nicht viel zu sehen außer ein paar Haien im trüben Wasser, die kurz vorbeihuschten. Der Rest war weiß, die Korallen sind durch die Erwärmung des Wassers verblichen und tot, die vielen Fische wurden von den hiesigen Fischern weggefischt, trotz marinem Nationalpark. Abends essen wir keinen Fisch sondern ordinäres Chicken.

Ihr merkt unsere Enttäuschung! Aber wir hatten auch keine große Erwartung, sondern wollten nach dem Hochland von Tibet und Nepal Strand genießen. Schon in der Tauchbasis kam auf unser „Oh, Maya Beach!“ der ernüchternde Kommentar „Maybe you will see the beach – there are too many boats!“.

Die beschauliche Insel Koh Phoi Phi

Kohphiphi

Doch auch die Tauchbasen sind ein Witz: Da werden Videos und Bilder von vor einigen Jahrne gezeigt. Riesige Fischschwärme und bunte Korallen. Nach dem Tauchen machten wir uns den Spaß und fragten bei solchen Gelegenheiten, wo denn diese Bilder entstanden seien. „Oh hier, jaja! Ihr müsst unbedingt einen Tauchkurs belegen. Kostet nur 19.900 Baht, nirgends ist es so billig wie hier!“. Da können wir nur lachen.

Okay, genug gelästert. Wir fanden am Long Beach ein schönes Fleckchen, das Wasser ist Badewannenwarm und wir sind zufrieden, hatten schöne Tage mit Sonne. Vom Viewpoint sahen wir abends die Insel – „The Island“.

thebeach

Sein und Schein. Erzählung und Wirklichkeit. Wir haben gesehen, was ein Hollywoodfilm alles anrichten kann.

The Beach 2.0, gleich neben dem echten – es gibt ihn.

Beach 2.0

Angkor Wat in Kambodscha

Drei Tage haben wir vom 30.10. bis 1.11. mit dem Rad und einem Tuk-Tuk die Tempelanlage von Angkor Wat in der Nähe der Stadt Siem Reap besucht. Mehrere Hauptstädte mit Haupttempel wurden vom 9. bis 15 Jhd. auf einer Fläche von 200 Quadratmetern errichtet. Über 1000 Tempel wurden entdeckt. Für uns sind die Tempel schwer in Worte zu fassen. Hier ein kleiner Versuch:

Angkor Wat

 

Vor über 1000 Jahren wurden auf Flößen Unmassen an Sandstein über 50 km auf dem Fluss antransportiert. Zahlreiche, gigantische Formen wurden geschaffen. Endlose Details wurden in diesen Sandstein gemeißelt und Altare und Buddhastatuen errichtet. Während der Zeit der dunklen Geschichte des Landes Kambodscha haben die Tempel ziemlich gelitten. Heute sind sie verwittert, fast allen Buddhastatuen wurden während der Zeit der Khmer die Köpfe abgehackt, Kunstraub wurde begangen und einige Tempel sind dem Verfall nahe, was ihnen wiederum ein besonderes Flair verleiht.
Paten aus China, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Japan (und sicherlich noch vielen anderen Ländern) sind aktiv, um dem weiteren Verfall vorzubeugen. Die Renovierungsarbeiten sind in Gange. Der Haupttempel Angkor Wat wird z. B. mit Hilfe deutscher und italienischer Hände restauriert. Ein grünes Baugerüst schmückt ihn derzeit an einigen Ecken.

Zweimal sind wir um 4 Uhr aufgestanden, um Angkor Wat im Sonnenaufgang erleben zu können. Ab 5 Uhr strömen tausende Touristen an den Haupttempel und genauso viele Fotokameras klicken im Sekundentakt, um Angkor Wat im schönsten Morgenlicht einzufangen. Und genau hier liegt der Hund begraben. Diese Menschenmassen zerstören jeden Hauch von Atmosphäre und Mystik. So suchten wir uns eine ruhige, einsame Stelle im hinteren Teil des Tempels. Noch war wenig los. Die letzten Sterne am Firmament. Plötzlich betrat eine Amerikanerin die Anlage und rief mit lauter Stimme „Where the hack is Starbucks?“ Ihre Freundinnen lachten laut. Eine Chinesin keifte mit ihrer Katzenstimme einmal quer über die Anlage. Und ehe wir uns versahen, hatte sich eine asiatische Reisegruppe direkt vor unseren Linsen breitgemacht. Tolle Aussichten! Das frühe Aufstehen hatte sich also nicht wirklich gelohnt.

Ruhig und schön wurde es dann nach Sonnenaufgang, als sich alle Reisegruppen zum Frühstück verzogen hatten oder als wir uns abends bei Nieselregen nochmals aufmachten.
Unser Lieblingstempel ist der Preah Khan. Er durfte ganz ursprünglich bleiben und ist mehr eine Ruine als ein Tempel. Dort gibt sogar einen kleinen entlegenen Altar, den nur wenige Besucher entdecken. Dann ist da noch der Tempel Ta Prohm, der bekannt ist für seine mehrere hundert Jahre alten Baumwurzeln, die auf den Tempelmauern wachsen. Einst hatte der Urwald die Tempelanlagen für sich eingenommen und alles überwuchert. Ein paar Überbleibsel der einstigen Wildness kann man heute in diesem Tempel auf Holzbrettern gehend noch sehen. Wer will, kann sich dann auch auf eine kleine Holzbühne vor die Wurzeln stellen, eine Fratze schneiden und sich ablichten lassen.

Wir können und wollen es nicht verbergen. Die größte Tempelanlage der Welt ist wunderschön und die Menschen haben Großartiges vollbracht. Respekt! Vor allem die ganzen eingemeißelten Figuren und die filigranen Arbeiten sind der Hit! Dennoch haben uns die Tempel leider nicht so sehr fasziniert wie erhofft. Wenn wir eine Rangliste mit Machu Picchu, dem Taj Mahal, der Terrakotta Armee, Angkor Wat und den Ruinen von Tikal aufstellen müssten, dann wäre Angkor Wat leider das Schlusslicht.

[mygal=angkorwat]

Reisepass ist voll – die Lösung

Hallo zusammen,

wir sind nun zurück vom Deutschen Honorarkonsulat und somit um einige Informationen reicher.
Euch allen erstmal vielen Dank für die guten Tipps gestern zum Thema „Reisepass voll – was tun?„. Mittlerweile haben wir die Lösung der Lösungen gefunden. Sie ist ganz simpel aber nur sehr wenig deutsch, weshalb vermutlich keiner von uns allen auf diese glorreiche Idee gekommen ist.

Honorarkonsulat

Hier die Informationen, die wir von einem überaus freundlichen Herrn in Jeans und Holzfällerhemd und seiner thailändischen Assistentin erhalten haben:

  • Die letzte Seite eines Reisepasses kann immer mit Stempeln versehen werden, das ist kein Problem. Schwierig wird es jedoch bei Visen. Hier liegt es im Ermessen und letztendlich an der Laune des Zollbeamten, ob dieser bereit ist, seinen „Aufkleber“ auf die letzte Seite zu kleben.
  • Die Beantragung eines neuen Reisepasses würde sechs Wochen dauern. Dieser kommt aus Berlin. Preis: 120€
  • Ein vorläufiger Reisepass beantragt in Bangkok kostet etwa 70€, beantragt auf Phuket 120€. Dauer circa 2 Wochen, manchmal auch schneller. (Was die Kosten betrifft, sind wir uns nicht mehr ganz sicher.)
  • Ob wir einen Zweitpass bekommen würden, müsste beraten werden. Hierzu braucht man einen guten Grund.
  • Das Visum für die USA wäre auch bei einem Zweitpass oder Nachfolgereisepass gültig, denn es wird nur der Pass entwertet, bzw. bei einem Zweitpass ist der alte Pass weiterhin gültig. Aber: Die Einreise in die USA ist bald oder vielleicht schon jetzt (da war sich der Herr Konsul nicht sicher) nur noch mit einem e-Reisepass der zweiten Generation d.h. mit elektronischem Fingerabdruck möglich.

    Der einfallsreiche Mann meinte diesbezüglich: „Da müsst ihr euch aber vorher erkundigen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ab wann der neue Pass nötig ist. Fragt am besten bei der amerikanischen Botschaft nach und informiert euch im Internet. Wenn ihr Glück habt, dann geratet ihr an einen freundlichen Beamten, der euch was Schriftliches ausstellt, so dass ihr zur Not dennoch einreisen dürft. Denn die amerikanischen Zollbeamten bei der Einreise sind sehr unfreundlich… DIE! dürft ihr auch nicht bestechen… Da ist es nicht so wie hier.“
    Unsere Frage, ob die Laoten, denn freundlich seien, beantworte er mit: „Ja, das sind ganz freundliche Menschen, die mit sich reden lassen.“

Das sind doch mal gute Nachrichten, oder? Somit sind die Philippinen wieder aus dem Rennen und wir können ganz entspannt unsere Reiseroute verfolgen.

Heitere Grüße in die Heimat

senden

Nils und Yvonne

Reisepaß ist voll – was tun?

Zum Glück habe ich meinen Reisepass vor vielen Jahren „erst“ einmal verloren. Seit unserer Weltreise haben wir die inzwischen verblassten Kopien, die wir in unserem geheimen Gürtel umhertragen, noch nie benötigt. Doch nun stehe ich vor einem Problem: Für Vietnam und Laos benötigen wir im Reisepass jeweils eine freie Seite für das Visum – die habe ich aber nicht mehr! Denn der freundliche Zöllner hat bei der Einreise in Kambodscha trotz meiner Bitte, den Stempel nicht auf eine neue Seite, sondern eine bereits angefangene zu drücken, nur geantwortet: „Step back!“ und freudig gestempelt. Somit fehlt mir eine wichtige Seite im Reisepass. Glaube ich…

Reisepaß nach 21 Monaten

Ein deutscher Reisepass hat 32 nummerierte Seiten, 30 sind voll. Nur Seite 31 und 32 sind frei. Seite 32 ist die Seite vor dem hinteren Pappendeckel, doch hier steht in zahlreichen Sprachen der Vermerk „Dieser Reisepass hat 32 Seiten“. Weiß jemand, ob Seite 32 auch noch zählt und für ein Visum verwendet werden kann?

Unten: Links die Seite 32. Benutzbar?

Seite32

Wenn nicht, müssen wir ein Land auslassen, entweder Laos oder den Vietnam. Zweite Möglichkeit wäre beim deutschen Konsulat in Thailand einen neuen Reisepass zu beantragen. Doch sind die Damen und Herren dort wirklich hilfreich? In Dubai z.B. verweigerte man mir, dass mein Vater ein wichtiges Dokument dort hinschickt. „Kann ja jeder kommen – schicken Sie es an Ihr Hotel!“.

Weiß jemand, ob es auch „zusätzliche“ Seiten gibt für den Reisepass gibt? Ich möchte meinen Pass ungern abgeben (okay, er fällt eigentlich schon auseinander). Aber dort klebt ein 10 Jahres-Visum für die USA drin. Wer weiß, wann man das noch braucht. Ist noch gültig bis 2019.

Also, ich freue mich, wenn jemand Auskunft geben kann.

Das Fazit: Ein deutscher Reisepass ist für eine Weltreise von zwei Jahren nicht geeignet! Doch halt! Wie wir leider erst heute lesen, gibt es dickere Reisepässe mit 48 Seiten! Diese muss man so aber schon explizit beantragen.

Grüße aus Kambodscha

Nach nur wenigen Tagen in Bangkok sind wir nun mit dem Billigflieger Air Asia auf einen kurzen Staatsbesuch nach Kambodscha geflogen. Die Hauptstadt Phnom Penh machte sich gleichzeitig bereit für den Besuch des UN Generalsekretärs Ban Ki-Moon. „Long live the United Nations“ flatterten die Banner über die Straßen.

1991 war es auch die UN , die die erste Übergangsregierung nach dem langen Bürgerkrieg stellte. 1992 sollten unter den Augen von 16.000 UN-Blauhelmen Wahlen stattfinden. Doch das schlug fehl, 1992 wurden UN-Beauftragte von den Roten Khmer entführt und bis 1998 regierte weiterhin das Chaos.

Kambodscha-Riel

Foto: Zweitwährung Riel – natürlich mit Angkor Wat Tempel

Dies war nur ein kleiner Teil einer schlimmen Geschichte Kambodschas. Die Rote Khmer und die vietnamesische Besatzung forderten seit 1977 mindestens 2 Mio. Todesopfer. Intellektuelle und buddhistische Mönche wurden in Vernichtungslagern umgebracht, das „normale“ Volk hungerte auf dem Land zu Tode. Auch wenn wir selbst nicht die Gedenkstätte für die Opfer der Roten Khmer, die „Killing Fields“ in Phnom Pehn besuchten, spüren wir die Trostlosigkeit auf den Straßen der Hauptstadt.

Kinder betteln und verkaufen kopierte Bücher für 3 Dollar. Minenopfer fahren in Rollstühlen vorbei, es lacht niemand, die Gesichtsausdrücke der Menschen sind ernst und traurig. Die Tuk-Tuk Fahrer flehen um jeden Fahrgast. Wir sind in einem der ärmsten Länder der Welt – mit einem US-Dollar als 1.Währung und einer Inflationsrate von 38% (2008).

Dabei hat Kambodscha für Touristen mindestens zwei Highlights zu bieten: Phnom Penh mit dem Königspalast und natürlich die Kymer-Tempel von Angkor Wat. Und genau deshalb sind auch wir hier.

Im Tuk-Tuk durch die Straßen:

Tuk Tuk

Von der Hauptstadt Phnom Penh wussten wir nicht viel. Heute wissen wir, dass hier einer der schönsten Königspaläste der Welt steht. Doch seht selbst!

Palast

Palast

Palast in Phnom Penh

Palast

Neben den vielen fantastischen Gebäuden hatten es uns auch die Mönche in orangefarbenen Kutten angetan…

Mönche

mönche

Mönche

… und dann erst diese wunderbare Gartenanlage!

Elefant

Königspalast

Am nächsten Tag sollte es dann nach Angkor Wat gehen – sechs Stunden Busfahrt Richtung Norden.

Die Gnomads in Bangkok

Oder: Fünf Sterne und drei Käsebrote

Seit kurzem schnuppern die Gnomads thailändische Luft im schönen Bangkok. Bei 35 Grad Celsius sind Kultur und Sightseeing angesagt: buddhistische Tempel, ein 46 Meter langer, goldener Buddha im Wat Po und ein smaragdfarbener Buddha im Wat Phar Kaeo. Dank Gold und Spiegelchen glitzern und funkeln die thailändischen Tempel im Sonnenlicht.

liegender Buddha Wat Po

liegender Buddha Wat Po

Wat Po

Fotos: Liegender Buddha im Tempel Wat Po

Mönch Wat Po

Unser erster Eindruck: Bangkok ist voller Kultur. Westlich, hoch entwickelt mit teuersten Shoppingmöglichkeiten, die an Dubai erinnern, manchmal aber auch stehengeblieben mit ziemlich „einfachen“ Wohnmöglichkeiten. Das Essen sehr lecker. Wohltuende Thai-Massagen gibt es für wenig Geld an jeder Ecke. Die Menschen freundlich und schön anzuschauen. Der Sextourismus boomt weiterhin in jeder Alters- und Gewichtsklasse bei Männern aus allen Herrenländern.

Kaiserpalst Bangkok

Kaiserpalst Bangkok

Kaiserpalst Bangkok

Fotos: Kaiserpalast in Bangkok

Tempel Bangkok

Tempel Bangkok

Tempel Bangkok

Fotos: Wat Phra Kaeo

Wat Arun Bangkok

Wat Arun Bangkok

Fotos: Wat Arun

Nach den Überschwemmungen im Norden Thailands macht sich nun Bangkok in aller Ruhe bereit für das Hochwasser. Die Stimmung scheint noch entspannt zu sein. Am Ufer des Flusses Chao Phraya werden Sandsäcke aufgestapelt. Der Fluss ist übervoll und an manchen Stellen bereits über die Ufer geschwappt. Laut Medien wird die Flut am 26./27. Bangkok erreichen.

Hochwasser Bangkok

Hochwasser Bangkok

Fotos: Bangkok bereitet sich auf das Hochwasser vor

Wir genießen unser Sein derzeit in einem fünf Sterne Hotel im saubersten, größten (1,80 m breit) und bequemsten Bett seit Beginn unserer Weltreise (zum Vergleich unser Zelt ist 1,30m). Ein Pool auf der Dachterrasse, eine deutsche Tageszeitung, gigantisch schnelles Internet und ein Frühstück, das keinen Wunsch offen lässt, verzücken uns Tag für Tag. Haben wir uns doch bereits an Frühstückseier gewöhnt, die in zuviel Fett gebraten wurden und Übelkeit verursachen, so gibt es in Bangkok Frühstück vom Feinsten. Der absolute Hit ist ein frisches Körnerbrot mit Emmentaler Käse und zartem Schinken.
Hatten wir die banalen oralen Genüsse völlig verdrängt?

Bier Thailand

Foto: Tiger-, Elefanten- und Löwenbier

 

 

Tschüss Nepal

Nach nur zwei Wochen verlassen wir das schöne Nepal schon wieder! Wir waren im Annapurna Gebiet ein paar Tage wandern und haben uns über den heiligen Berg Machapuchare sowie das Annapurna-Massiv bei blauem Himmel gefreut. Im Oktober sind die Wanderwege ziemlich überlaufen. Neben Lasteseln scheint es ein Ziel von Jung und Alt, egal, ob trittsicher oder nicht und besonders von Reisegruppen zu sein, einen der schönsten Wanderwege der Welt zu begehen.

Machapuchare

Foto: Der Mt. Machapuchare mit seiner Doppelspitze

Annapurna

Foto: Annapurna

Annapurna

Reisegruppe Annapurna

Fotos: „Reisegruppen“ im Annapurna Gebiet

Die Nepalesen sind unglaublich freundliche, hübsche, umgängliche und gut gelaunte Menschen. Das Dorfleben beim Wandern oder aus dem Bus zu beobachten, bereitet Freude: Körperpflege und Geschirr spülen am Brunnen, Hausaufgaben vor der Haustür, überfüllte Busse, Ziegen, Kühe,…

nepalesische Kinder

Annapurna

Straßenleben Nepal

Nepal

Fotos: Straßenleben in Nepal, zwei Schafen wird das Fell abgezogen

Wir sind zurück in Kathmandu, schauen uns gigantische Stupas an, essen europäische Schokolade und haben ein ganz echtes italienisches Restaurant entdeckt, in dem wir jeden Abend bei Pizza, Pasta und einem Cappuccino für zwei Stunden vortäuschen, in der westlichen Welt zu sein. Wir essen so, dass wir angenehm satt sind. Den Rest packen wir ein und geben den Straßenkindern, die zusammen mit den Straßenhunden auf gammeligen Decken sitzen und Klebstoff schnüffeln. Teilweise sind sie so zugedröhnt, dass sie es gar nicht merken, wenn ihnen ein Freund das Brot wegnimmt.

Bodnath Stupa Nepal

Foto:Bodnath Stupa

Heute machen wir uns auf den Weg nach Bangkok. Wir haben einen günstigen Flug erstanden und ihn gleich mit einem Rückflugticket nach München kombiniert. Die letzten drei Monate unserer zweijährigen Weltreise sind somit definitiv angebrochen – ein komisches und zugleich gutes Gefühl! Ja, wir freuen uns riesig auf Deutschland mit allem, was dazu gehört und träumen schon von heimischem Essen, einer Jeans und neuen Schuhen. Doch bevor wir uns auf den kalten Winter in Deutschland einstellen, blicken wir vergnügt unserem Hundeleben in Südostasien bei Sonne, Strand und Meer entgegen! Uns geht’s gut!

Nepal

Foto: Nepalesisches Hundeleben in Kathmandu

Die (Um)Erziehung der Chinesen

Nun haben wir das chinesische Hoheitsgebiet wieder verlassen und können ganz ungeniert „die Wahrheit über die Chinesen“ schreiben. Dass die chinesische Mentalität nicht gerade unser Favorit ist, konntet ihr sicherlich in unseren bereits geposteten Blogbeiträgen erkennen. Die kulturellen Unterschiede sind einfach zu groß. Wir haben auch wegen vier Wochen die chinesische Sprache nicht gelernt oder auch nicht im Hochland in einem einsamen Dorf gelebt, um deren Ursprünglichkeit zu erfahren. Aber wir haben auch sehr hilfsbereite und nette Chinesen getroffen.

Was uns aber besonders aufgefallen ist: Verbotsschilder über und über. Ich mag solche Schilder besonders gerne und somit ist eine schöne Schildersammlung entstanden. Uns erzählte eine tschechische Reiseführerin, dass die Chinesen u.a. mit solchen Schildern umerzogen werden sollten. Zu Olympia 2008 wurden die Chinesen z.B. angehalten sich in Warteschlangen aufzureihen und es wurden Taschentücher verteilt, damit nicht jeder rumrotzt. Auch wurde sich in Workshops getroffen, um westliche Tischmanieren (ohne rülpsen, pupsen, schlürfen und schmatzen) zu erlernen. Nur wenige von vielen Beispielen.

Aber ich bin mir da nicht 100% sicher, vielleicht sind die Schilder auch nur für die Touris.

Enjoy:

Die Chinesen rauchen, überall & immer, das Verbotsschild interessiert nicht.

Dieses Schild ist der Klassiker:

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Im Hotel: ein rauchfreies Bett im Raucherzimmer!

nosmoking

Im Hostel: Verboten!

im hostel

Selbst beim Fahrradfahren wird die Richtung vorgegeben:

fahrrad

fahrrad

Wir betreten die Fußgängerzone. Um diese Schildersammlung zu verstehen, benötigen wir Zeit, einige Embleme sind uns nicht ganz klar:

in der Fußgängerzone

verbote

So, und nun geht’s ans Eingemachte: Auf dem Herrenklo – Bitte näher ans Pissoir herantreten!

klo

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Nach dreiwöchiger Tibetrundreise stellen wir uns jedoch folgende Fragen:

Wer ist für die Umerziehung der chinesischen Politiker verantwortlich? Darf der Dalai Lama jemals wieder als politisches und religöses Staatsoberhaupt in seine Heimat zurück? Wann wird die „Autonome“ Region Tibet befreit?
…nachdem alle Straßen fertig gebaut sind und die Bodenschätze geplündert wurden?

Willkommen in Nepal

Am Morgen des 8. Oktobers haben wir unser Lieblingsland Tibet problemlos über die schwer bewaffnete Freundschaftsbrücke nach Nepal verlassen. Nach ein paar Stunden im Jeep sind wir im tief gelegenen und hektischen Kathmandu angekommen.

Nepal

Foto: Auf dem Weg nach Kathmandu

Irgendwie hatten wir jedoch mehr das Gefühl, in Indien gelandet zu sein: Zum einen leben in Nepal relativ viele Inder und zum andern riecht es nach Kreuzkümmel und Räucherstäbchen, die Straßen sind überfüllt mit Menschen, Autos und Motorrädern. Die tibetische Ruhe, Abgeschiedenheit, Menschenleere, der blaue Himmel und Friede scheinen nun wirklich ein für allemal dahin zu sein.

Nepal

Wir haben uns ein ruhiges, sauberes Hotel mit eigenem Balkon und mit bester Duschmöglichkeit seit vielen Wochen gesucht und gefunden. Ein paar Tage ausspannen, Tibet verarbeiten und dann ging’s weiter mit dem Flieger nach Pokhara.

nepalesisches Bier

Eigentlich war es mein Wunsch das Annapurna Massiv zu umrunden. Aber mir fehlt die Energie für eine dreiwöchige Wanderung und Nils sowieso die Wanderlust. Deshalb haben wir uns eine kleine fünftägige Wanderung nach Poon Hill in der Anaapurna Gegend ausgesucht, um wenigstens ein bisschen Bewegung und Himalaja genießen zu können.

Flug nach Pokhara

Foto: Flug nach Pokhara

Drei Tage Kora am Mt. Kailash

„Großes Schneejuwel“ wird die schneebedeckte, pyramidenförmige Spitze, die 6814 Meter in den Himmel ragt, im tibetischen Buddhismus genannt. Erklommen wurde der Mt. Kailash nur vom Yogi Milarepa (11. Jhd.), der am Fuße des Berges in völliger Abgeschiedenheit lebte und über ihn verkündete: „Kein Ort ist wundervoller als dieser.“

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Fotos: Mt. Kailash

Im tibetischen Glauben wird der Berg als Palast Buddhas gesehen. Als spiritueller Ort für Buddhisten, Hindus, Bön und Jainisten zieht der Kailash zahlreiche Pilger aus aller Welt an. Nur für Reinhold Messner gab es im Jahre 1985 eine Genehmigung den Berg zu besteigen. Und Messner hat aus Respekt vor den Religionen abgelehnt.

Über den deutschen Nationalfeiertag sind wir drei Tage um den Berg gewandert und haben in Gästehäusern dortiger Klöster übernachtet. Bei kurzem Atem ging es hoch auf den Drölma La Pass von knapp 5.700 Metern. Am höchsten Punkt haben wir in das bereits bestehende Gebetsfahnenmeer unsere Gebetsfahnen aufgehängt und Wünsche in den Himmel geschickt.

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Foto: Unser Nachtlager auf gut 4.900 Höhenmetern

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Fotos: Gebetsfahnen soweit das Auge reicht am Drölma La Pass

Nach Vollbringung der Kora, d.h. 53 km in drei Tagen (Die „echten“ Pilger legen diese Strecke an einem bis zwei Tagen zurück) auf mindestens 4.900 Höhenmetern haben wir nach dem tibetischen Buddhismus die Sünden eines Lebens verloren.

Wir haben pilgernde Tibeter getroffen, mit ihnen Yakbutter, Yakjoghurt, Brot und Käse gegessen sowie Lammknochen abgenagt. Ganze Familien mit Kleinkindern auf dem Rücken, alte, gekrümmte Menschen besuchen diesen heiligen Ort und gehen die Kora. Wer es schafft, den Kailash 108mal zu umrunden, der erlangt die unmittelbare Erleuchtung.

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Fotos: Picknick mit tibetischen Pilgern

 

Ja, es war anstrengend aber unvergesslich schön!

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Ein tibetisches Krankenhaus auf 4.700 Metern Höhe

Unsere Reise durch Tibet hat uns mittlerweile weit in den Westen des Landes geführt. Wir sind im kleinen Örtchen Darchen am Fuße des heiligen Berges Mt. Kailash , einer Pilgerstätte für Buddhisten, Hindus und Bön angekommen. Die Nächte verbringen wir im „Sun and Moon Guesthouse“, das unter tibetisch-schweizerischer Leitung steht.

Doch das ist noch lange nicht alles: Dem Gästehaus ist ein Krankenhaus und eine Ausbildungsstätte für Ärzte angeschlossen. Aus Spendengeldern, Freiwilligenhelfern und in Zusammenarbeit mit der Regierung wurde an dieser Pilgerstätte, was unweigerlich viele kranke Menschen anzieht, ein Projekt geschaffen, das Gesundheit bringt!

Krankenhaus in Tibet

Foto: Arztkonsultation in Tibet

Krankenhaus in Tibet

Foto: Händedesinfektion bzw. Händewaschen vor dem Patientenzimmer

Krankenhaus in Tibet

Foto: Ultraschallgerät finanziert von Spendengeldern

Krankenhaus in Tibet

Foto: Desinfektion von medizinischem Besteck

Krankenhaus in Tibet

Foto: Apotheke mit westlicher Medizin

Krankenhaus in Tibet

Foto: Erstellen von tibetischer Medizin

Krankenhaus in Tibet

Foto: Fünf neu errichtete Patientenzimmer

Derzeit durchlaufen 25 junge Menschen ihre Ausbildung zum Arzt. Ein Internat wurde gerade für sie erstellt. Die Lehrer stammen ebenfalls aus Westtibet und wurden in Lhasa ausgebildet.
Das Geniale an der Idee ist, dass die ausgebildeten Ärzte zurück in ihre Heimatdörfer gehen und dort Menschen heilen können, denen ansonsten jegliche Form von medizinischer Behandlung versagt bliebe.

Ausbildung zum tibetischen Arzt

Foto: Unterrichtsstunde

medizinische Bibliothek in Tibet

Foto: In der Bibliothek wird das Wissen des Medizinbuddhas weitergegeben

Geleitet wird das Projekt von einem tibetischen Herrn namens Konchock Chugtsang, der 1960 als Elfjähriger mit seiner Nomadenfamilie über Nepal das Land verlassen hat und letztendlich in der schönen Schweiz gelandet ist. Heute lebt er mit seiner Familie in Zürich und verbringt die Sommermonate in Tibet.

Konchock Chugtsang v

Wer in der nahenden Vorweihnachtszeit Gutes tun möchte, ohne dabei einen Wasserkopf zu füttern, der kann sich auf der Internetseite www.kailashprojekte.ch umschauen und vielleicht sogar eine kleine Spende an

Tibet, Kailashprojekte
Postbank Stuttgart
BLZ 60010070
Konto Nr. 246 267 02
IBAN DE 21: 600 100 7000 24626702

entrichten.

Wenn einer unserer Leser eine Reise auf’s Dach der Welt planen sollte und etwas Platz in seinem Rucksack haben sollte, warme Kleidung, Schuhe, Decken, Schlafsäcke und gute Sonnenbrillen sind in Tibet immer willkommen.

VIELEN DANK!

Buddhistische Grüße aus Lhasa

Die letzten vier Tage haben wir inmitten des Himalajas auf 3.490 Metern Höhe in der tibetischen Stadt Lhasa, der Geburtsstätte des tibetischen Buddhismus, verbracht.

Potala in Lhasa

Foto: Potala, der Winterpalast

Was sollen wir schreiben? Was dürfen wir schreiben?

Lhasa ist der Hit! Lhasa ist unglaublich! Der Kulturschock blieb aus. Die Tibeter sind wunderschöne und freundliche Menschen! Sie sind tiefgläubig und beten mit Gebetsmühlen, Niederwerfungen, singen leise Mantras vor sich hin und vieles mehr. Wir sind schwer beeindruckt von dieser spirituellen (Innen-)Stadt, in der nach 50 Jahren Exil immer noch der Geist des 14. Dalai Lamas lebt. Der Dalai Lama ist so oft allgegenwärtig. Im Sommer- als auch im Winterpalast sind seine Gemächer und seine Throne zu bewundern. Die Tibeter pilgern nach Lhasa, bringen Spenden in Form von kleinen Geldscheinen und weißen Schals, genannt Khatas. Die Mönche pflegen und schmücken seine Gemächer und die zahlreichen Buddhastatuen.

Neben dieser eindringlichen Spiritualität – die Chinesen! Wir sind angesäuert! Klar wussten wir, was hier stattfindet. Aber es live zu sehen ist noch einmal anders: Alle 40 Meter schwer bewaffnete Streckenposten. Auf den Dächern wachen sie ebenso wie auf den Straßen, die sie patrouillieren. Die Klöster und Paläste sind relativ leer geräumt und lukrative Spardosen für die chinesische Regierung.
Im Sommerpalast hängt die Wanduhr des 14. Dalai Lamas auf 9 Uhr. Die Stunde, in der er in einer Märznacht 1959 Lhasa verlassen hat und nach Indien ins Exil geflüchtet ist. In seinen Gemächern ist die Zeit ein bisschen stehengeblieben.
Die Buddhastatuen und Mausolen der verstorbenen Dalai Lamas in der Potala bringen mehrere tausend Kilo Gold auf die Waage. Von den wertvollen Edelsteinen nicht zu reden. Unvorstellbare Schätze!
1000 Räume beherbergt die Potala. Nur wenige sind zu besichtigen, 57 Mönche (wenn ich mich richtig erinnere) dürfen hier leben, um die Kapellen und Audienzräume instand zu halten. Die anderen Räume werden zum Beispiel von Feuerwehrmännern und sonstigen Verwaltern bewohnt. Auf dem Dach des Winterpalasts und davor weht ein roter chinesischer Schandfleck mit ein paar gelben Sternen im Wind. Exakt gegenüber der Potala steht ein hässliches chinesisches Befreiungsdenkmal.

Wie die Potala die Kulturrevolution überleben konnte? Die Chinesen haben sie übernommen, die Regierung ist dort eingezogen und hat sich breit gemacht. Welch ein „Glück“!

Heute eine Bildergalerie von den eindrücklichen Momenten, die wir in Lhasa erleben dürfen:

Der Winterpalast: Potala

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Der heiligste Tempel: Jokhang Tempel

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Die tibetischen Menschen

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