Vientiane – die entspannteste Hauptstadt der Welt

Vor kurzem wussten wir noch nicht einmal, wie die Hauptstadt von Laos überhaupt heißt: Vientiane. Wir wussten auch nicht wirklich, wo Laos exakt liegt: in Südostasien (im Norden China, im Westen Burma, im Süden Thailand und im Osten der Vietnam). Beides wissen wir nun. Auch wissen wir nun, dass die Hauptstadt von Laos die entspannteste Hauptsatdt der Welt ist, zumindest in unseren Augen.

Foto: Die Gnomads in Laos

Beerlaos

Das führt uns gleich zum nächsten Foto:

„Diese Geschwindigkeitsbegrenzung wird von Beer Lao präsentiert!“ oder: „Don’t drink and drive!“ (das sage ich)

Autoschild

Die Stadt hat wie unsere Wahlheimat Augsburg knapp 200.000 Einwohner, ist aber viel jünger (erbaut von Siamesen um 1828) und wurde am Ende des 19. Jahrhunderts französisch. Bis heute sieht man deren Spuren: Schöne Villen und alte Häuser, die heute edle Hotels und Restaurants beherbegen. Wir schlemmen französisch wie nie zuvor, billiger und besser als in Paris. In den 60er Jahren und während des Vietnamkriegs lungerten dann hier CIA-Agenten, abgestürzte Piloten und russische Spione herum. Doch die Zeit scheint stehengeblieben zu sein.

Foto: Schlemmen auf Französisch für fünf EUR.

französisch-essen

Foto: Frankreich in Laos

frankreich

Denn wir hören uns selbst sagen: „Lauf nicht mitten auf der Straße, wir sind schließlich in der Hauptstadt!“. Ja, hier kann man noch auf der Straße laufen ohne von einem verrücktem Tuk-Tuk-Fahrer umgefahren zu werden. Die Straßen hier im Old Quarter sind ruhig und fast leer.

Foto: Der Triumphbogen von Vientiane

triumphbogen von Vientiane

Doch nicht an diesem einem Morgen: Nachdem wir abends schon das Flowerfestival am größten Tempel der Stadt Pha That Luang erlebt haben, an dem tausende von Gläubigen wunderschöne Blumengestecke am Tempel niederlegen, findet morgens das Almosen-Festival statt. Hierzu kommen die meisten Mönche des gesamten Landes in die Hauptstadt, bauen morgens um fünf Uhr ihre Opferschüssel auf und warten auf den nicht enden wollenden Strom der Spender.

Fotos: Wunderschöne Tempel, gefühlte 325 an der Zahl…

… und eine Menge Eindrücke von Vorgägne, die man ohne Reiseführer nicht ganz nachvollziehen kann…

tempel in laos

mönche

tempel

laos

mönche

blumen

Opfergaben

Tempel

buddhas

Okay, wer nun immer noch nicht genug hat: Schreibst in die Kommentare, dann gibt es als nächstes eine schöne Tempelgalerie…

Es war einmal ein „Beach“ in Thailand

Es war einmal ein wunderschöner weißer Sandstrand. Er lag in einer einsamen Bucht, türkisblaues Wasser mit vielen Fischen im Süden von Thailand. Es herrschte eine Stille, die unglaublich war. Die Sonne brannte. Es kam ein Boot vorbei. Es hatte Amerikaner an Bord, einige mit kurzen Hosen und einer Käppi auf die Kopf , andere mit Turnschuhen und Tennissocken. Sie waren aus Hollywood und suchten dem perfekten Strand für den Movie „The Beach“. So wurde dieser Beach, er heisst übrigens „Maya Beach“ weltberühmt.

Die Postkarten verraten schon vorher, was auf uns warten sollte:

Maja Beach

Und wenn man diesen wunderschönen Beach heute besucht, erwartet einen folgende Realität:

The-Beach

TheBeach

Mittags und abends ist der Strand gesäumt von Speedbooten, die von der benachbarten Insel Koh Phi Phi und aus Phuket kommen. Nachmittags kommen noch mehr Ausflugsdampfer hinzu. Diese sind so groß, dass sie vorher den Anker werfen müssen und gar nicht an den Strand können. Horden von sonnencremebedeckten Touris hüpfen ins Wasser und versuchen, die wenig übrig gebliebenen Fische zu entdecken. Wir essen Lunch in der Bucht, bevor es zum zweiten Tauchgang weitergeht.

Wir haben rund um die Insel Ko Phi Phi und den Maya Beach zwei Tauchgänge gemacht. Diese waren relaxt und völlig stressfrei, die nierderländische Divemasterin hat uns gut geführt. Doch leider gab es nicht viel zu sehen außer ein paar Haien im trüben Wasser, die kurz vorbeihuschten. Der Rest war weiß, die Korallen sind durch die Erwärmung des Wassers verblichen und tot, die vielen Fische wurden von den hiesigen Fischern weggefischt, trotz marinem Nationalpark. Abends essen wir keinen Fisch sondern ordinäres Chicken.

Ihr merkt unsere Enttäuschung! Aber wir hatten auch keine große Erwartung, sondern wollten nach dem Hochland von Tibet und Nepal Strand genießen. Schon in der Tauchbasis kam auf unser „Oh, Maya Beach!“ der ernüchternde Kommentar „Maybe you will see the beach – there are too many boats!“.

Die beschauliche Insel Koh Phoi Phi

Kohphiphi

Doch auch die Tauchbasen sind ein Witz: Da werden Videos und Bilder von vor einigen Jahrne gezeigt. Riesige Fischschwärme und bunte Korallen. Nach dem Tauchen machten wir uns den Spaß und fragten bei solchen Gelegenheiten, wo denn diese Bilder entstanden seien. „Oh hier, jaja! Ihr müsst unbedingt einen Tauchkurs belegen. Kostet nur 19.900 Baht, nirgends ist es so billig wie hier!“. Da können wir nur lachen.

Okay, genug gelästert. Wir fanden am Long Beach ein schönes Fleckchen, das Wasser ist Badewannenwarm und wir sind zufrieden, hatten schöne Tage mit Sonne. Vom Viewpoint sahen wir abends die Insel – „The Island“.

thebeach

Sein und Schein. Erzählung und Wirklichkeit. Wir haben gesehen, was ein Hollywoodfilm alles anrichten kann.

The Beach 2.0, gleich neben dem echten – es gibt ihn.

Beach 2.0

Angkor Wat in Kambodscha

Drei Tage haben wir vom 30.10. bis 1.11. mit dem Rad und einem Tuk-Tuk die Tempelanlage von Angkor Wat in der Nähe der Stadt Siem Reap besucht. Mehrere Hauptstädte mit Haupttempel wurden vom 9. bis 15 Jhd. auf einer Fläche von 200 Quadratmetern errichtet. Über 1000 Tempel wurden entdeckt. Für uns sind die Tempel schwer in Worte zu fassen. Hier ein kleiner Versuch:

Angkor Wat

 

Vor über 1000 Jahren wurden auf Flößen Unmassen an Sandstein über 50 km auf dem Fluss antransportiert. Zahlreiche, gigantische Formen wurden geschaffen. Endlose Details wurden in diesen Sandstein gemeißelt und Altare und Buddhastatuen errichtet. Während der Zeit der dunklen Geschichte des Landes Kambodscha haben die Tempel ziemlich gelitten. Heute sind sie verwittert, fast allen Buddhastatuen wurden während der Zeit der Khmer die Köpfe abgehackt, Kunstraub wurde begangen und einige Tempel sind dem Verfall nahe, was ihnen wiederum ein besonderes Flair verleiht.
Paten aus China, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Japan (und sicherlich noch vielen anderen Ländern) sind aktiv, um dem weiteren Verfall vorzubeugen. Die Renovierungsarbeiten sind in Gange. Der Haupttempel Angkor Wat wird z. B. mit Hilfe deutscher und italienischer Hände restauriert. Ein grünes Baugerüst schmückt ihn derzeit an einigen Ecken.

Zweimal sind wir um 4 Uhr aufgestanden, um Angkor Wat im Sonnenaufgang erleben zu können. Ab 5 Uhr strömen tausende Touristen an den Haupttempel und genauso viele Fotokameras klicken im Sekundentakt, um Angkor Wat im schönsten Morgenlicht einzufangen. Und genau hier liegt der Hund begraben. Diese Menschenmassen zerstören jeden Hauch von Atmosphäre und Mystik. So suchten wir uns eine ruhige, einsame Stelle im hinteren Teil des Tempels. Noch war wenig los. Die letzten Sterne am Firmament. Plötzlich betrat eine Amerikanerin die Anlage und rief mit lauter Stimme „Where the hack is Starbucks?“ Ihre Freundinnen lachten laut. Eine Chinesin keifte mit ihrer Katzenstimme einmal quer über die Anlage. Und ehe wir uns versahen, hatte sich eine asiatische Reisegruppe direkt vor unseren Linsen breitgemacht. Tolle Aussichten! Das frühe Aufstehen hatte sich also nicht wirklich gelohnt.

Ruhig und schön wurde es dann nach Sonnenaufgang, als sich alle Reisegruppen zum Frühstück verzogen hatten oder als wir uns abends bei Nieselregen nochmals aufmachten.
Unser Lieblingstempel ist der Preah Khan. Er durfte ganz ursprünglich bleiben und ist mehr eine Ruine als ein Tempel. Dort gibt sogar einen kleinen entlegenen Altar, den nur wenige Besucher entdecken. Dann ist da noch der Tempel Ta Prohm, der bekannt ist für seine mehrere hundert Jahre alten Baumwurzeln, die auf den Tempelmauern wachsen. Einst hatte der Urwald die Tempelanlagen für sich eingenommen und alles überwuchert. Ein paar Überbleibsel der einstigen Wildness kann man heute in diesem Tempel auf Holzbrettern gehend noch sehen. Wer will, kann sich dann auch auf eine kleine Holzbühne vor die Wurzeln stellen, eine Fratze schneiden und sich ablichten lassen.

Wir können und wollen es nicht verbergen. Die größte Tempelanlage der Welt ist wunderschön und die Menschen haben Großartiges vollbracht. Respekt! Vor allem die ganzen eingemeißelten Figuren und die filigranen Arbeiten sind der Hit! Dennoch haben uns die Tempel leider nicht so sehr fasziniert wie erhofft. Wenn wir eine Rangliste mit Machu Picchu, dem Taj Mahal, der Terrakotta Armee, Angkor Wat und den Ruinen von Tikal aufstellen müssten, dann wäre Angkor Wat leider das Schlusslicht.

[mygal=angkorwat]

Reisepass ist voll – die Lösung

Hallo zusammen,

wir sind nun zurück vom Deutschen Honorarkonsulat und somit um einige Informationen reicher.
Euch allen erstmal vielen Dank für die guten Tipps gestern zum Thema „Reisepass voll – was tun?„. Mittlerweile haben wir die Lösung der Lösungen gefunden. Sie ist ganz simpel aber nur sehr wenig deutsch, weshalb vermutlich keiner von uns allen auf diese glorreiche Idee gekommen ist.

Honorarkonsulat

Hier die Informationen, die wir von einem überaus freundlichen Herrn in Jeans und Holzfällerhemd und seiner thailändischen Assistentin erhalten haben:

  • Die letzte Seite eines Reisepasses kann immer mit Stempeln versehen werden, das ist kein Problem. Schwierig wird es jedoch bei Visen. Hier liegt es im Ermessen und letztendlich an der Laune des Zollbeamten, ob dieser bereit ist, seinen „Aufkleber“ auf die letzte Seite zu kleben.
  • Die Beantragung eines neuen Reisepasses würde sechs Wochen dauern. Dieser kommt aus Berlin. Preis: 120€
  • Ein vorläufiger Reisepass beantragt in Bangkok kostet etwa 70€, beantragt auf Phuket 120€. Dauer circa 2 Wochen, manchmal auch schneller. (Was die Kosten betrifft, sind wir uns nicht mehr ganz sicher.)
  • Ob wir einen Zweitpass bekommen würden, müsste beraten werden. Hierzu braucht man einen guten Grund.
  • Das Visum für die USA wäre auch bei einem Zweitpass oder Nachfolgereisepass gültig, denn es wird nur der Pass entwertet, bzw. bei einem Zweitpass ist der alte Pass weiterhin gültig. Aber: Die Einreise in die USA ist bald oder vielleicht schon jetzt (da war sich der Herr Konsul nicht sicher) nur noch mit einem e-Reisepass der zweiten Generation d.h. mit elektronischem Fingerabdruck möglich.

    Der einfallsreiche Mann meinte diesbezüglich: „Da müsst ihr euch aber vorher erkundigen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ab wann der neue Pass nötig ist. Fragt am besten bei der amerikanischen Botschaft nach und informiert euch im Internet. Wenn ihr Glück habt, dann geratet ihr an einen freundlichen Beamten, der euch was Schriftliches ausstellt, so dass ihr zur Not dennoch einreisen dürft. Denn die amerikanischen Zollbeamten bei der Einreise sind sehr unfreundlich… DIE! dürft ihr auch nicht bestechen… Da ist es nicht so wie hier.“
    Unsere Frage, ob die Laoten, denn freundlich seien, beantworte er mit: „Ja, das sind ganz freundliche Menschen, die mit sich reden lassen.“

Das sind doch mal gute Nachrichten, oder? Somit sind die Philippinen wieder aus dem Rennen und wir können ganz entspannt unsere Reiseroute verfolgen.

Heitere Grüße in die Heimat

senden

Nils und Yvonne

Reisepaß ist voll – was tun?

Zum Glück habe ich meinen Reisepass vor vielen Jahren „erst“ einmal verloren. Seit unserer Weltreise haben wir die inzwischen verblassten Kopien, die wir in unserem geheimen Gürtel umhertragen, noch nie benötigt. Doch nun stehe ich vor einem Problem: Für Vietnam und Laos benötigen wir im Reisepass jeweils eine freie Seite für das Visum – die habe ich aber nicht mehr! Denn der freundliche Zöllner hat bei der Einreise in Kambodscha trotz meiner Bitte, den Stempel nicht auf eine neue Seite, sondern eine bereits angefangene zu drücken, nur geantwortet: „Step back!“ und freudig gestempelt. Somit fehlt mir eine wichtige Seite im Reisepass. Glaube ich…

Reisepaß nach 21 Monaten

Ein deutscher Reisepass hat 32 nummerierte Seiten, 30 sind voll. Nur Seite 31 und 32 sind frei. Seite 32 ist die Seite vor dem hinteren Pappendeckel, doch hier steht in zahlreichen Sprachen der Vermerk „Dieser Reisepass hat 32 Seiten“. Weiß jemand, ob Seite 32 auch noch zählt und für ein Visum verwendet werden kann?

Unten: Links die Seite 32. Benutzbar?

Seite32

Wenn nicht, müssen wir ein Land auslassen, entweder Laos oder den Vietnam. Zweite Möglichkeit wäre beim deutschen Konsulat in Thailand einen neuen Reisepass zu beantragen. Doch sind die Damen und Herren dort wirklich hilfreich? In Dubai z.B. verweigerte man mir, dass mein Vater ein wichtiges Dokument dort hinschickt. „Kann ja jeder kommen – schicken Sie es an Ihr Hotel!“.

Weiß jemand, ob es auch „zusätzliche“ Seiten gibt für den Reisepass gibt? Ich möchte meinen Pass ungern abgeben (okay, er fällt eigentlich schon auseinander). Aber dort klebt ein 10 Jahres-Visum für die USA drin. Wer weiß, wann man das noch braucht. Ist noch gültig bis 2019.

Also, ich freue mich, wenn jemand Auskunft geben kann.

Das Fazit: Ein deutscher Reisepass ist für eine Weltreise von zwei Jahren nicht geeignet! Doch halt! Wie wir leider erst heute lesen, gibt es dickere Reisepässe mit 48 Seiten! Diese muss man so aber schon explizit beantragen.

Grüße aus Kambodscha

Nach nur wenigen Tagen in Bangkok sind wir nun mit dem Billigflieger Air Asia auf einen kurzen Staatsbesuch nach Kambodscha geflogen. Die Hauptstadt Phnom Penh machte sich gleichzeitig bereit für den Besuch des UN Generalsekretärs Ban Ki-Moon. „Long live the United Nations“ flatterten die Banner über die Straßen.

1991 war es auch die UN , die die erste Übergangsregierung nach dem langen Bürgerkrieg stellte. 1992 sollten unter den Augen von 16.000 UN-Blauhelmen Wahlen stattfinden. Doch das schlug fehl, 1992 wurden UN-Beauftragte von den Roten Khmer entführt und bis 1998 regierte weiterhin das Chaos.

Kambodscha-Riel

Foto: Zweitwährung Riel – natürlich mit Angkor Wat Tempel

Dies war nur ein kleiner Teil einer schlimmen Geschichte Kambodschas. Die Rote Khmer und die vietnamesische Besatzung forderten seit 1977 mindestens 2 Mio. Todesopfer. Intellektuelle und buddhistische Mönche wurden in Vernichtungslagern umgebracht, das „normale“ Volk hungerte auf dem Land zu Tode. Auch wenn wir selbst nicht die Gedenkstätte für die Opfer der Roten Khmer, die „Killing Fields“ in Phnom Pehn besuchten, spüren wir die Trostlosigkeit auf den Straßen der Hauptstadt.

Kinder betteln und verkaufen kopierte Bücher für 3 Dollar. Minenopfer fahren in Rollstühlen vorbei, es lacht niemand, die Gesichtsausdrücke der Menschen sind ernst und traurig. Die Tuk-Tuk Fahrer flehen um jeden Fahrgast. Wir sind in einem der ärmsten Länder der Welt – mit einem US-Dollar als 1.Währung und einer Inflationsrate von 38% (2008).

Dabei hat Kambodscha für Touristen mindestens zwei Highlights zu bieten: Phnom Penh mit dem Königspalast und natürlich die Kymer-Tempel von Angkor Wat. Und genau deshalb sind auch wir hier.

Im Tuk-Tuk durch die Straßen:

Tuk Tuk

Von der Hauptstadt Phnom Penh wussten wir nicht viel. Heute wissen wir, dass hier einer der schönsten Königspaläste der Welt steht. Doch seht selbst!

Palast

Palast

Palast in Phnom Penh

Palast

Neben den vielen fantastischen Gebäuden hatten es uns auch die Mönche in orangefarbenen Kutten angetan…

Mönche

mönche

Mönche

… und dann erst diese wunderbare Gartenanlage!

Elefant

Königspalast

Am nächsten Tag sollte es dann nach Angkor Wat gehen – sechs Stunden Busfahrt Richtung Norden.